Projekt 3D-Coform: Kulturschätze als 3D-Objekte
Europäisches Projekt erstellt digitales Archiv von Kunstschätzen
Im Rahmen eines EU-Projektes erstellen Forscher dreidimensionale Modelle von wichtigen Kunstwerken. Sie sollen in einem Archiv zusammengefasst werden, das Wissenschaftlern für ihre Arbeit zur Verfügung stehen wird.
Eine Statue wie Michelangelos David erschließt sich dem Betrachter am besten beim Herumgehen. Doch wer den David nach dem Besuch in der Galleria dell'Accademia in Florenz mit nach Hause nehmen möchte, muss sich mit einer zweidimensionalen Abbildung in einem Katalog oder auf einer Postkarte begnügen.
Digitales Archiv für Kunstschätze
Das wollen Forscher im Rahmen des europäischen Projektes 3D-Coform ändern: Sie erstellen ein digitales Archiv von Kunstschätzen, in dem diese als dreidimensionale Objekte erfasst sind. Archiviert werden neben Statuen auch Artefakte wie Vasen oder Waffen, Bilder und sogar ganze Tempel.
Das Archiv ist indes weniger für Museumsbesucher gedacht, die ausgestellte Kunstwerke noch einmal betrachten wollen, sondern in erster Linie für Wissenschaftler. Sie sollen über das Archiv beispielsweise Zugang zu Beständen erhalten, die in den Kellern der Museen lagern und nicht ausgestellt werden.
Suche nach Artefakten
An den 3D-Modellen können die Wissenschaftler beispielsweise die Oberflächenbeschaffenheit oder den Zustand der Bemalung studieren. Über eine intelligente Software werden sie nach gleichartigen Objekten suchen können, sich etwa nach griechischen Vasen mit zwei Henkeln aus einer bestimmten Epoche anzeigen lassen.
Eine andere Zielgruppe sind Restauratoren. Sie können anhand der digitalen Modelle die Instandsetzung eines Kunstwerks vorbereiten, indem sie sich beispielsweise anschauen, wie das Objekt nach der Restauration aussehen wird.
Kommerzielle Anwendungen geplant
Neben den wissenschaftlichen haben die Initiatoren durchaus auch kommerzielle Anwendungen im Sinn. So sollen aus den digitalen 3D-Modellen der Kunstwerke mit Hilfe von Rapid-Prototyping-Verfahren Repliken erstellt werden, die dann verkauft werden können.
Mit an dem Projekt beteiligt ist das in Darmstadt beheimatete Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD). Die Forscher dort bereiten die 3D-Modelle für das digitale Archiv auf. "Eine 3D-Erfassung ist nichts anderes als eine Wolke von Messpunkten. Erst durch Nachbearbeitung wird daraus ein echtes Abbild des Gegenstands", erklärt André Stork, Abteilungsleiter am Fraunhofer IGD. Dazu gehört beispielsweise die Simulation des Lichteinfalls. Denn erst das Spiel von Licht und Schatten macht eine detailgetreue Nachbildung komplett. Für dessen Darstellung ist das Fraunhofer IGD zuständig.
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Diese 3D-Kulturschätze wären auch ein wunderbares Projekt für ein Second Life Museum...
sitzt den ganzen Tag vor einem überdimensionalem Spiegel.