Ex-Telekomchef klagt über Kultur des Misstrauens

"Man wird dauernd benutzt"

Der frühere Telekom-Vorstandsvorsitzende Kai-Uwe Ricke berichtet davon, in seiner Zeit als Konzernlenker unter einer Atmosphäre des Misstrauens gelitten zu haben. Bei jedem, mit dem man es zu tun hatte, musste irgendein Hintergedanke vermutet werden, bekennt er heute.

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Ex-Telekomchef Kai-Uwe Ricke spricht über eine Atmosphäre des Misstrauens in der Führungsriege des Bonner Konzerns. "Je höher man steigt, um so misstrauischer muss man sein, weil jeder, der um die Ecke kommt, im Zweifel etwas will", sagte er in einem Interview für das Buch "Die da oben", das dem Wirtschaftsmagazin Capital vorliegt.

Dabei ginge es nicht vorrangig um Verrat von Geschäftsgeheimnissen, sondern oft um profanere Dinge. Bei jedem, mit dem man es zu tun habe, müsste irgendein Hintergedanken vermutet werden. "Man kriegt ja von überall her E-Mails, wird dauernd von irgendwem benutzt." Er habe angefangen, sich abzuschotten. "Dann wird es potenziell einsam", so Ricke. Das Verhalten in der Unternehmensführung könne so zur Schauspielkunst werden, und "dann werde es gefährlich".

Er sei froh, dass er den Job des Telekom-Chefs noch "relativ jung machen durfte und gesund wieder herausgekommen" sei. Ein Vorstandskollege sei mit 47 Jahren einem Herzinfarkt erlegen. Dennoch sei er rückblickend froh, die Aufgabe übernommen zu haben: "Es ist eine Riesenerfahrung, ist ein Segen, wirklich ein Segen. Ein unglaubliches Glück."

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