Interview: Mit nutzergenerierten Inhalten Geld verdienen
Der Fall Felten
Aber als Ed Felten, ein Verschlüsselungsexperte aus Princeton, auf einer Konferenz zeigen wollte, wie er die SDMI-Wasserzeichen erfolgreich geknackt hatte, drohten ihm das SDMI-Konsortium und der Interessenverband der Musikindustrie RIAA mit einer Klage. Das gehört zum Dümmsten, was die RIAA je getan hat. Denn nun fasst in den USA niemand mehr diese Technologien an. Entweder, weil die Forscher nicht verklagt werden wollen, oder aus Solidarität mit Felten.
Es gibt auch nur sehr wenige, meist sehr kleine Firmen, die mit DRM Gewinne machen. Die haben kein Geld für Forschung. Und das Risikokapital ist von den negativen Medienberichten abgeschreckt. DRM ist einfach als Thema nicht gerade sexy.
Golem.de: In den USA und in Europa wird oft die Gesetzgebung kritisiert, die es unter Strafe stellt, Kopierschutzsysteme zu umgehen. Was halten Sie davon?
Rosenblatt: Ich halte diese Gesetze auch für sehr problematisch, aber wahrscheinlich aus einem anderen Grund, als Sie denken. Der juristische Schutz hat den Anreiz verringert, effektive Kopierschutzmechanismen zu entwickeln. Denn die Verantwortung für einen geknackten Schutz wird nur beim Hacker gesucht, nicht beim Hersteller der Technik.
Apples Erfolg mit Fairplay
Golem.de: Gibt es überhaupt erfolgreiche DRM-Systeme?
Rosenblatt: Ja, zum Beispiel Apples Fairplay, das eigentlich ein "cheap and dirty"-DRM ist. Es war die Grundlage des ersten erfolgreichen Geschäftsmodells für den digitalen Musikvertrieb. Aber die meisten Anbieter unterschätzen die Summen, die sie investieren müssen, um Kunden über neue Möglichkeiten aufzuklären. Die meisten Kunden sehen keinen Nutzen in neuen Modellen, und Apple hat Millionen in Kampagnen investiert, um Kunden zu zeigen, was sie davon haben, Musik pro Song kaufen zu können, statt immer gleich das komplette Album. Napster und Rhapsody haben es nicht geschafft, genug Nutzer von Abomodellen zu überzeugen. Apples Beispiel hat gezeigt, wie Gerätehersteller von DRM profitieren können.
Ein anderer Fall ist die Firma Overdrive, die in den USA erfolgreich ein System anbietet, mit dem Bibliotheken E-Books verleihen können. Das ist ein kleiner Markt, der von einem einzigen Anbieter versorgt wird. Die Lektion, die man hier lernen kann, ist: DRM kann die Wahlmöglichkeiten der Nutzer vergrößern.
Golem.de: AACS, die Blue-ray-Verschlüsselung, gilt als ein Beispiel für eine neue große Pleite.
Rosenblatt: Das ist falsch. AACS ist nicht geknackt. Die Auswirkungen der Hacks werden in den Medien völlig übertrieben dargestellt. AACS ist ein erfolgreiches System. Woraus man lernen kann: Bessere DRM-Systeme kosten Geld. Die Musikindustrie hat das nie begriffen und wollte nie Geld ausgeben. Am Ende haben sie bekommen, wofür sie bezahlt haben.
Golem.de: Wie sehen Sie denn die Zukunft von digitalen Inhalten?
Rosenblatt: Ich glaube, dass in zwei Jahren digitale Inhalte kostenlos verfügbar sein werden. Abgesehen von Filmen, aber das liegt an der Bandbreite, die man braucht, um sie zu verteilen. Außerdem waren die Filmfirmen erfolgreicher darin, den Kunden verschiedene Auswertungsformen anzubieten, also Videos für zu Hause auf VHS und DVD, Ausstrahlung im Fernsehen und anderes. Das hat die Musikindustrie nicht hinbekommen.
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Soso. Durch was denn bitte? Durch Spenden? Das ist völlig illusorisch. Nein ist völlig...
Aber nur in wenigen Fällen für kommerziele Ziele geeignet. Wenn man viele Bücher unter...
PDF unterstützt DRM du Held.
Begründung deiner Behauptung im Titel? Sollte iegntlich selbstverständlich sein.
"Es ist bekanntlich schwer, die US-Regelung zu Fair Use in einem DRM-System zu...