Studie: Soziale Netzwerke haben massive Datenlecks
Persönliche Informationen werden weiterverbreitet
Eine aktuelle Studie von US-Forschern hat nachgewiesen, dass soziale Netzwerke persönliche Informationen ihrer Mitglieder ohne deren Wissen weiterverbreiten. Werbedienstleister wie Doubleclick und andere Dritte haben indirekt Zugang zu den personenbezogenen Daten bei Myspace, Facebook, Twitter & Co.
Soziale Netzwerke haben ihre Schattenseiten. Dazu gehören auch Probleme mit dem Datenschutz. Zwei US-Forscher haben nachgewiesen, dass die populärsten sozialen Netzwerke massive Datenlecks haben. Ohne Wissen ihrer Mitglieder landen deren persönliche Daten in großem Umfang bei Werbedienstleistern wie Doubleclick (gehört Google). Zum Teil ist das auf absichtliches Handeln zurückzuführen, zum Teil auf Unachtsamkeiten bei der Programmierung der Websites.
Balachander Krishnamurty von AT&T und Craig E. Wills vom Polytechnischen Institut Worcester in Massachusetts haben zwölf der in den USA populärsten sozialen Netzwerke - Bebo, Digg, Facebook, Friendster, Hi5, Imeem, Livejournal, Myspace, Orkut, Twitter, Xanga und LinkedIn - hinsichtlich ihrer Abflüsse von persönlichen Daten untersucht.
Dabei zeigte sich unter anderem, dass persönliche Fotos bei neun der Netzwerke immer für Dritte zugänglich waren, bei zwei weiteren dann, wenn die Standardeinstellungen (Default) im Mitgliederprofil nicht geändert worden sind. Der Wohnort eines Mitglieds war in fünf Fällen immer zugänglich, in sieben weiteren per Default-Einstellung. Der Name des Mitglieds war in fünf Fällen immer zugänglich, in sechs weiteren per Default-Einstellung. Per Standardeinstellung immer unzugänglich war bei allen untersuchten Netzwerken lediglich die E-Mail-Adresse eines Mitglieds.
Die Datenlecks resultieren in erster Linie aus dem fragwürdigen Einsatz von Cookies, HTTP-Headern und weiteren Verfolgungsmechanismen beim Schalten von Onlinewerbung. Um ihren Mitgliedern individuelle Werbeanzeigen zu präsentieren, greifen die sozialen Netzwerke auf Werbedienstleister zurück. Denen liefern die sozialen Netzwerke Informationen über den Nutzer, für den Werbung geliefert werden soll.
In ihrem Papier nennen Krishnamurty und Wills eine ganze Reihe detaillierter Beispiele dafür, wie persönliche Daten von Mitgliedern an Werbedienstleister weitergegeben werden. Darunter findet sich auch folgendes Beispiel, wie ein Verweis auf ein bestimmtes Facebook-Profil an Doubleclick geliefert wird:
GET /clk;203330889;26770264;z;u=ds&sv1=170988623... Host: ad.doubleclick.net Referer: http://www.facebook.com/profile.php?id=123456789&ref=name Cookie: id=2015bdfb9ec||t=1234359834|et=730|cs=7aepmsksDie Werbedienstleister bedienen in der Regel viele unterschiedliche, soziale Netzwerke. Durch den Einsatz von siteübergreifenden Cookies und anderen Verfolgungsmechanismen sind sie dabei in der Lage, individuelle Profile über die Empfänger von Werbung anzulegen. Die Betroffenen werden darüber nicht informiert und haben praktisch keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren.
Krishnamurty und Wills kommen am Ende ihres Papiers zu folgender Einschätzung: "Die Ergebnisse unserer Studie belegen ganz klar, dass eine indirekte Weitergabe von [persönlichen Informationen] durch [soziale Netzwerke] an [Dritte] stattfindet. Die in unserer Studie untersuchten [sozialen Netzwerke] geben Informationen zur Identifizierung von Nutzern an ein oder mehrere Dritte über Request-URLs, Referer-Header und Cookies weiter. Darüber hinaus liefern zwei der untersuchten [sozialen Netzwerke] direkt persönliche Informationen an Dritte aus. In einem Fall sind das die Postleitzahl und die Email-Adresse... Die Nutzer haben zwar einige Möglichkeiten, um die Weitergabe [persönlicher Informationen] einzuschränken... Allerdings kann das dazu führen, dass der Zugang zu anderen Websites unterbrochen wird. Auch ist es nicht möglich, die Datenlecks komplett zu stopfen." [von Robert A. Gehring]
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Die selben Einstellungen habe ich auch. Das ist echt gut :)
also ich habe mich bei XING abgemeldet, wen bitte schön gehts es etwas an, was ich wann...
wenn es denn mal so wäre...
http://www.teltarif.de/vodafone-360-plattform-soziale-netzwerke/news/35861.html