IMHO: Freiheit für digitale Bücher!

Können Anbieter mit proprietären E-Books Erfolg haben?

Die Rivalen Amazon und Barnes & Noble machen sich auch auf dem elektronischen Buchmarkt Konkurrenz - mit proprietären Formaten. Damit schließen sie die Nutzer von konkurrierenden E-Book-Readern aus. Weder der Kampf um Marktanteile noch der um die Leser dürfte sich so gewinnen lassen.

Artikel veröffentlicht am ,

Derzeit kommen immer mehr Lesegeräte für elektronische Bücher, so genannte E-Book-Reader, auf den Markt. Irgendwann, so die Idee, sollen diese Geräte ihre gedruckten Geschwister verdrängen. Dazu müssen sie vor allem eines sein: besser. Warum sonst sollte der Leser das haptische Erlebnis des Blätterns gegen ein elektronisches Gerät eintauschen?

Gedruckt gegen elektronisch

In mancher Hinsicht sind die Geräte schon heute besser: Eine halbe Bibliothek hat darauf Platz - auf Reisen ein unschätzbarer Vorteil. Einige Geräte bieten auch die Möglichkeit, Anmerkungen zum Text zu machen - das sieht ordentlicher aus als Bleistiftkrakeleien an den Texträndern; vom notorischen Bleistiftvergessen ganz zu schweigen. Selbst Bilder stellen die meisten Geräte dar, wenn auch nur in schwarz-weiß und in geringer Auflösung. Aber dieses Problem dürfte in wenigen Bildschirmgenerationen gelöst sein. Bis hierhin also klarer Vorteil E-Book.

Der könnte jedoch durch das Gerangel um die Formate, das die Anbieter inszenieren, aufgehoben werden. Die nämlich handeln nach dem Motto: Bist Du mein Konkurrent, läuft mein E-Book nicht auf Deinem E-Book-Reader. Marktführer Amazon hat Anfang des Jahres zum Start seines Readers Kindle 2 eigens einen E-Book-Shop eingerichtet. In diesem können Kunden unterwegs direkt von ihrem Gerät aus stöbern und, falls sie fündig geworden sind, das gekauft E-Books direkt darauf transferieren. Hat der Leser den ersten Band eines Mehrteilers, etwa Douglas Adams' "Per Anhalter durch die Galaxis" ausgelesen, kann er gleich den zweiten bestellen. Welches Papierbuch kann das schon?

Ausgeschlossen

Das geht allerdings nur, wenn der Kunde auch ein Amazon-Lesegerät besitzt. Hat er sich hingegen für ein Gerät eines Konkurrenten entschieden, muss er leider draußen bleiben. Ähnlich handhabt es Barnes & Noble: Die größte Buchhandelskette der Welt hat kürzlich einen eigenen digitalen Buchladen eröffnet.

Das ist sicher auch als Schlag gegen den Erzrivalen Amazon, immerhin der größte Onlinebuchhändler, zu werten - allerdings auf ganz besondere Art: Denn Barnes & Noble will nicht etwa Amazon seine Kunden abspenstig machen. Er schließt sie aus, ebenso wie die Besitzer von Sonys E-Book-Readern. Deren Geräte können nämlich das von Barnes & Noble angebotene Dateiformat nicht lesen. Wer bei Barnes & Noble Bücher kaufen möchte, der muss sich einen E-Bookreader von Irex zulegen.

Ausnahme Sony

Eine Ausnahme bildet Sony: Das Unternehmen hat kürzlich angekündigt, seinen Shop auf das ePub-Format umzustellen, das sehr viele der Geräte lesen können. In diesem Format bietet jetzt auch Google seine digitalisierten Bücher an.

Ein wichtiger Schritt, denn mit proprietären Lösungen dürfte schon der Konkurrenzkampf auf dem Markt kaum zu gewinnen sein. Der um den Leser aber bestimmt nicht. Der möchte schließlich Texte seiner Wahl beim Händler seiner Wahl kaufen und sie lesen, wann, wo und auf welchem Gerät er will. Sonst bleibt er bei dem aktuellen Standardformat für Bücher, das ihm all diese Wünsche erfüllt: Es ist knapp 2.000 Jahre alt, kommt aus China und heißt Papier.

IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach)

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sP 05. Mai 2010

Ja klar, ausgerechnet Apple als Verfechter offener Standards. Da kannst du aber lange...

Siga9876 29. Aug 2009

Der Irgendwas von Sony ist grade bei CNBC/Bloomberg und zeigt die Geräte. Ab 3 Cent ("for...

Siga9876 29. Aug 2009

ct-Artikel über "Freedom"-Bücherscanner (also nicht Kommerzprojekte wie Google oder HP...

Freeshadow 28. Aug 2009

Diesen analphabeten müll will ich nicht mal geschenkt. das dauert schlichtweg zu lange...



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