Drizzle - MySQL-Fork Ende 2009 reif für produktiven Einsatz

Datenbank für Webapplikationen und Cloud-Computing

Mit Drizzle haben Sun-Mitarbeiter selbst einen MySQL-Fork gestartet, der große Fortschritte macht. Entwicklungsleiter Brian Aker geht derzeit davon aus, dass Drizzle mit dem für Ende 2009 geplanten Milestone Bell reif für den produktiven Einsatz ist.

Artikel veröffentlicht am ,

MySQl wurde in den letzten Jahren vor allem in Richtung einer Unternehmensdatenbank entwickelt. ERP-Systeme und die Kooperation von MySQL mit SAP spielten dabei eine wesentliche Rolle. Doch es gibt einige Nutzer im Webumfeld, die andere Bedürfnisse haben, die diese neuen komplexen Funktionen nicht benötigen. Diese adressiert Drizzle, eine auf Webanwendungen mit sehr vielen parallelen Anfragen und Multicore-Systemen zugeschnittene Variante von MySQL.

Drizzle sei weniger als eine eigenständige Datenbank konzipiert, sondern vielmehr als Teil einer Infrastruktur, erklärt Drizzles Entwicklungsleiter Brian Aker im Interview mit Barton George. So setzt Drizzle auf eine Art Microkernel-Design. Viele Funktionen wurden in Module ausgelagert, so dass sie leicht ausgetauscht werden können. Beispielsweise wurden Log-in und Authentifizierung ausgelagert, andere Funktionen bleiben von vornherein außen vor, darunter Stored Procedures, Views, Triggers, Query Cache und Prepared Statements. Auch die verfügbaren Feldtypen wurden reduziert.

 
Video: Brian Aker über Drizzle

So hat der Drizzel-Kern nur etwa ein Drittel der Größe des normalen MySQL-5.1-Kerns - rund 113.000 Codezeilen verglichen mit etwa 300.000 Codezeilen. Dadurch sei Drizzle auch einfacher zu verstehen und für neue Entwickler einfacher zu erschließen, so Aker.

Denn die Drizzle-Entwicklung wird zwar von Sun-Mitarbeitern geleitet, das Projekt wird aber in einem sehr offenen Prozess entwickelt. Anders als bei MySQL beteiligen sich viele externe Entwickler an dem Projekt. Insgesamt enthält Drizzle Beiträge von mehr als 100 Entwicklern, nur 6 bis 7 Prozent davon kommen von Sun.

Als Storage-Engine kommt bei Drizzle standardmäßig InnoDB zum Einsatz. Auch andere Engines kommen in Betracht, sofern sie als stabil markiert sind. Drizzle ist dabei auf moderne Hardware, also 64-Bit-Prozessoren und viele Prozessorkerne, ausgelegt, soll aber auch 32-Bit-Systeme unterstützen.

Noch hält Aker Drizzle nicht reif für den produktiven Einsatz, auch wenn einige Unternehmen Drizzle bereits im produktiven Betrieb nutzen. So funktioniert Drizzle im Kern zwar recht zuverlässig, da sich Drizzle auf das Wesentliche besinnt und viele der komplexen Funktionen, um die MySQL in den letzten Jahren erweitert wurde, einfach weglässt, doch es gibt noch einen entscheidenden Haken: Ein Update auf eine neue Drizzle-Version erfordert derzeit einen kompletten Datenbank-Dump und ein neues Einspielen der Daten. Das soll sich mit einer offiziell für den produktiven Einsatz geeigneten Version ändern. Zudem stehen noch einige einscheidende Änderungen am Drizzle-Code an.

Diese für den produktiven Einsatz geeignete Version soll der kommende Milestone Bell darstellen, der etwa zum Jahresende 2009 erscheinen wird, so Aker.

Drizzle ist Open Spurce und steht unter einer BSD-Lizenz sowie der GPLv2. Die Entwicklung wird über Launchpad unter launchpad.net/drizzle abgewickelt.

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stein 21. Aug 2009

transaktionen ? :)

Jamster 21. Aug 2009

Hab grad nochmal gegooglet und gespickt. Nope, Drizzle kann keine views, keine prepared...

ANSQL 21. Aug 2009

Wenn es stört, und es relevant ist kann es aufgenommen werden. Es ist eine offene...

N-Lieferant 21. Aug 2009

Die waren wohl grade alle.



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