Poisonville: Das Java-Browser-GTA mit dem Millionenbudget
Browsergame-Spezialist Bigpoint will Spieler im Browser Auto fahren lassen
Autos klauen, Helikopter fliegen und Motorrad fahren in einer riesigen Stadt - das soll künftig einfach so im Browser funktionieren: Auf der GC Online hat Bigpoint sein kommendes Actionspiel Poisonville präsentiert. Ein Clou des Programms ist, dass es sich fast selbstständig über soziale Netzwerke vermarktet.
Normalerweise kostet die Entwicklung eines Browsergames 50.000 bis 100.000 Euro. Für Poisonville investiert das Hamburger Unternehmen Bigpoint nach eigenen Angaben eine runde Million Euro. Das Ergebnis: keine Strategie- oder Adventurekost auf Bitmap-Basis wie sonst bei Browsergames - stattdessen ist der Spieler in einer 3D-Stadt unterwegs. Und kann wie in Grand Theft Auto in geklauten Autos über die Straßen brettern, per Helikopter über die Metropole fliegen, Wasserski fahren und Motorradstunts hinlegen.
Rund 30 Programmierer arbeiten seit über einem Jahr an Poisonville, das im August 2009 in den offenen Betatest gehen und noch vor Ende des Jahres erscheinen soll. Poisonville soll laut Bigpoint ohne Client und ohne jede zusätzliche Software auf allen gängigen Browsern laufen, die Java und OpenGL beherrschen; auch die benötigten Downloadhäppchen sollen so klein sein, dass das Spiel selbst bei langsamen Internetverbindungen - etwa ISDN - flüssig und ohne lange Wartezeiten spielbar ist.
Besucher der GC Online in Leipzig konnten eine frühe Version bereits anspielen. Die macht grafisch schon einen guten Eindruck: Auch dank der hohen Auflösungen wirkt die Stadt detailreich, die Bewegungen der Figuren sind aufwendig animiert - kein Wunder, laut Bigpoint kam dafür erstmals in einem Browsergame Motioncapturing zum Einsatz. Die Grafik etwa von aktuellen Konsolenspielen kann das Programm allerdings derzeit noch nicht erreichen, insbesondere die Texturen etwa der Autos wirkten in der präsentierten Version sehr detailarm.
Benannt ist Poisonville nach einer fiktiven Stadt in Amerika. Dort kämpfen vier Gangs um Ruhm, Macht und Ehre. Mehrere zehntausend Spieler pro Instanz sollen später in Echtzeit miteinander spielen können, ähnlich wie in GTA haben sie dabei viel Freiheit. Der Spieler kann sich zu Beginn entscheiden, ob er für die Latin Thugs, die 420 Street, Eightballs oder The Company antritt - jede Gang herrscht über einen Distrikt. Abgesehen von Verfolgungsjagden und Schießereien kann sich der Spieler auch Besuche im Stripclub gönnen, Juweliere überfallen oder Klamotten kaufen. Bigpoint gibt an, dass Poisonville für Spieler ab 16 Jahren geeignet ist.
Wie alle Browsergames von Bigpoint ist auch Poisonville kostenlos spielbar. Wer allerdings beispielsweise Spielziele schneller erreichen möchte, muss sein echtes Geld in die angebotenen virtuellen Güter investieren.
Für die Vermarktung setzt der Hersteller ganz auf virale Techniken in sozialen Netzwerken: Poisonville generiert auf Wunsch automatisch Einträge etwa mit Erfolgen im Spiel für Facebook, Twitter und MySpace.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Die hätten lieber etwas fürs Marketing übrig gelassen. Es gibt Spiele die weitaus weniger...
Eigentlich heißt es "Java ist auch eine Insel". Mittlerweile in der 8. Auflage.
Auch wenn Java plattformunabhängig ist, heisst das leider nicht immer, dass ein Java...
Danke Hevob. Wollte auch gerade schreiben, dass 30 Entwickler, die an einem einjährigen...