Der Bürger wird zum Paketboten
Communitykonzept für die Post schont die Umwelt
Studenten aus Potsdam haben ein neues Konzept für die innerstädtische Paketzustellung ersonnen. Es sieht vor, dass nicht mehr Paketboten Sendungen ausfahren, sondern dass Bürger Päckchen und Pakete auf dem Nachhauseweg mitbringen.
Die gelbe Post hat wenig mit Spaß zu tun. Sie schickt jeden Morgen Brief- und Paketausträger durch Städte und Dörfer, die schwere Kataloge und Sendungen verteilen. Fertig. Dabei könnte Post auch Spaß machen, glauben fünf Studenten der HPI School of Design Thinking in Potsdam.
bring.BUDDY ist Post 2.0
"Bring.BUDDY" haben Moritz Gekeler, Pascal Gemmer, Juliane Greiner, Adrian Rohde und Sarah Weinknecht ihr Konzept der Post 2.0 für Innenstädte genannt. Ihre Idee: Der Bürger wird zum Paketboten, der auf Wegen, die er sowieso zurücklegt, Päckchen oder Pakete mitnimmt.
Eine Nachricht auf das Mobiltelefon informiert den Freiwilligen, wenn eine Sendung in einer Packstation oder einem Kiosk auf eine Mitfahrgelegenheit wartet. Auf dem Weg nach Hause, zum Sport oder ins Kino hält er dort kurz an und spendiert dem Fresspaket von Mutti, dem Geschenk für Oma oder dem Spielzeug für Papa eine Fahrt zum nächsten Sammelpunkt.
Vertraulichkeit und Sicherheit
Dies soll, erklärt Gekeler Golem.de, die einzige Information sein, die ein Bote über eine Sendung bekommt. Absender und Empfänger würden in einem 3D-Barcode oder einem RFID-Chip gespeichert und wären damit für die Boten nicht lesbar. Diese kennen dann wie beim Anonymisierungsdienst Tor nur das Teilstück, auf dem sie ein Paket mitgenommen haben, nicht aber Startpunkt und Zielort, womit die Vertraulichkeit einer Sendung gewährleistet wäre.
Allerdings hätten sie, so Gekeler, die rechtliche Grundlagen "auf dieser Entwicklungsstufe des Projekts noch nicht differenzierter betrachten" müssen. Bevor ihre Idee umgesetzt werden könne, müsse "dieser Punkt sicherlich geklärt werden."
Damit ein Fahrer unterwegs nicht in Versuchung kommt, ein Päckchen zu behalten, muss er sich bei dessen Annahme und Abgabe mit seinem Mobiltelefon authentifizieren. So wisse das System stets, wo sich die Pakete gerade befinden, was den Paketklau zumindest erschwere.
Mitfahrgelegenheit für Pakete
"Mit unserer Lösung gliedern wir große Teile des innerstädtischen Güterverkehrs sozusagen in die natürlichen Bewegungsabläufe der Stadtbewohner ein. Wer dem Netzwerk angehört, transportiert auf seinen täglichen Wegen mit dem Auto, dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln die Pakete oder Päckchen für andere", erklärt Gemmer.
Allerdings geht es nicht nur um Umweltschutz. Den Initiatoren sind daneben "auch der Spaßfaktor und die soziale Komponente" wichtig: Über das Paketeaustragen könnten die Bürger "mit wenig Aufwand in der eigenen Nachbarschaft etwas Gutes" tun.
Die Sendungen fahren dabei, betonen die Erfinder der Community-Postzustellung, nicht per Anhalter. Jeder Fahrer soll nämlich für deren Mitnahme ein Entgelt bekommen. "Für jedes transportierte Paket erhält er Punkte, die in Warengutscheine, Gratis-Paketsendungen oder CO2-Gutschriften umgewandelt werden können", sagt Gemmer.
Post als Partner
Der Anstoß für die Entwicklung von bring.BUDDY kam von der gelben Post. Die Entwicklungsabteilung von Deutsche Post DHL stellte den Studenten die Aufgabe, eine Lösung für die Innenstadtlogistik der Zukunft zu entwickeln.
Die School of Design Thinking wurde Ende 2007 von Terry Winograd, Informatiker aus Stanford, und SAP-Gründer Hasso Plattner ins Leben gerufen. An der Potsdamer Lehranstalt und ihrem Pendant im kalifornischen Stanford sollen Studenten verschiedener Fakultäten einen neuen Ansatz für Design lernen. An herkömmlichen Ingenieursschulen lernten Studenten, "die richtige Lösung für ein Problem zu finden", erklärt Winograd. "An der d.school lehren wir, das richtige Problem zu finden."
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Das ist keine Frage. Aber würde schon gern mal wissen wie er auf die 5mio kommt. Das wäre...
und dann soll man seine 3 serviettenpackungen mit kreditkarte zahlen? hmm..
Vor knapp 2 Wochen erst Siedler 2 Gold in Dosbox.
Nee, das war was generelles, was nicht mit irgendeinem Versender zu tun hatte. Such...