FSF: Kindle-Software sollte frei werden
Free Software Foundation ruft Amazon auf, sich von DRM zu verabschieden
Die Free Software Foundation will, dass Amazon das digitale Rechtemanagement von seinen E-Book-Readern entfernt. Nur so lasse sich sicherstellen, dass der Onlinehändler keine Inhalte mehr von den Kindles löschen kann.
Die Free Software Foundation (FSF) will Amazon dazu bringen, seinen E-Book-Reader Kindle so zu gestalten, dass künftig keine Inhalte mehr aus der Ferne gelöscht werden können. Die FSF wolle dem Onlinehändler in dieser Woche eine entsprechende Petition überreichen, berichtet die New York Times. Dafür sammelt die FSF Unterschriften, unter anderem von Bibliothekaren, Verlagen und Autoren.
Proteste und Entschuldigung
Kürzlich hatte Amazon die digitalen Ausgaben von zwei Büchern von Georg Orwell von Kindle-E-Book-Readern entfernt. Die E-Books 1984 und Animal Farm waren von dem Anbieter MobileReference in den Kindle-Shop eingestellt worden, obwohl dieser nicht die Rechte an den Titeln besaß.
Nutzer hatten gegen die Löschaktion protestiert, weshalb sich Amazon-Chef Jeff Bezos öffentlich dafür entschuldigte und versprach, künftig nicht mehr von dem Löschmechanismus Gebrauch zu machen.
Entschuldigung reicht nicht
Den Gegnern reicht diese Versicherung jedoch nicht aus. "So lange Amazon die Kontrolle über das Gerät behält, gibt es die Möglichkeit, Bücher zu entfernen. Das bedeutet, es könnte versucht sein oder auch gezwungen werden, sie zu nutzen", sagte FSF-Kampagnenmanager Holmes Wilson der Zeitung.
Auch FSF-Chef Peter Brown ist der Überzeugung, dass es mit einer einfachen Änderung der Geschäftspolitik nicht getan ist. "Das eigentliche Problem ist, dass Amazon DRM und proprietäre Software einsetzt. Das gibt dem Unternehmen eine inakzeptable Macht über die Nutzer", schreibt er auf der FSF-Website. Mit einer Entschuldigung allein sei es hier nicht getan, so Brown. Der Respekt für die Nutzer verlange es, "DRM fallenzulassen und die Kindle-Software als freie Software zu veröffentlichen."
Aufruf zur schlechten Bewertung
Nach der Löschaktion hatte die FSF Nutzer aufgerufen, Amazons E-Book-Readern Kindle 2 und Kindle DX auf den Produktseiten des Onlinehändlers massenhaft schlechte Bewertungen zu geben.
Die Löschung der Orwell-Bücher sei, so die FSF, bereits die dritte Ohrfeige für die Käufer: Im Juni hatte Amazon schon einmal digitale Bücher von den Kindles gelöscht. Im Februar hatte Amazon nach einer Beschwerde des US-Schriftstellerverband Author's Guild Verlagen die Möglichkeit eingeräumt, die Vorlesefunktion des Kindle zu deaktivieren.
Fernlöschen stärkt Urheberrecht
Das Fernlöschen hat allerdings nicht nur Kritiker. Randal Picker hält die Löschaktion für angemessen. Die digitalen Orwell-Bücher seien unrechtmäßig verkauft worden, also sei es richtig gewesen, sie wieder einzuziehen, sagte der Jurist von der Universität von Chicago der New York Times. Der Schaden für die Kunden habe sich in Grenzen gehalten, da sie den Kaufpreis zurückerstattet bekommen hätten. Picker sieht in der Möglichkeit, aus der Ferne Inhalte von Geräten zu löschen, eine Chance, das Urheberrecht besser durchzusetzen, die genutzt werden sollte.
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