US-Verlag verzögert E-Book aus Preisgründen
Zu wenig Gewinnmöglichkeit für digitale Ausgabe?
Ein US-Verlag will einen potenziellen Bestseller erst ein halbes Jahr nach Verkaufsstart als digitales Buch auf den Markt bringen. Verlegerin und Agent befürchten, dass mit einer digitalen Ausgabe zu wenig Geld zu verdienen ist.
Der US-Verlag Sourcebooks will eines seiner kommenden Bücher entgegen den üblichen Gewohnheiten nicht als E-Book veröffentlichen, berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Grund sei die Preispolitik der großen E-Book-Anbieter.
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Die beiden großen E-Book-Händler in den USA, Amazon und Fictionwise, die E-Book-Plattform der Buchhandelskette Barnes & Noble, bieten E-Books für 10 US-Dollar oder weniger an. Ein gebundenes Buch hingegen kostet zwischen 25 und 27 US-Dollar.
Kein sinnvolles Geschäftsmodell
Normalerweise veröffentlicht Sourcebooks neue Titel gleichzeitig gedruckt und als E-Book. Im Fall von "Bran Hambric: The Farfield Curse" des Autors Kaleb Nation will der Verlag die Veröffentlichung der digitalen Version jedoch mindestens ein halbes Jahr hinauszögern. Bran Hambric ist ein Jugendbuch im Stil der Harry-Potter-Serie und soll am 9. September erscheinen. Es ist das Erstlingswerk des Bloggers Nation.
Es sei nicht besonders sinnvoll, wenn ein neues Buch 9,99 US-Dollar koste, begründete Verlegerin Dominique Raccah die Entscheidung in einem WSJ-Interview. "Das Argument ist ja, dass sich ein Buch umso besser verkauft, je günstiger es ist. Aber gebundene Bücher haben ein Publikum, und wir sollten sie nicht kannibalisieren." Nations Agent Richard Curtis unterstützt den Kurs des Verlags. "Wir wollen die Verkäufe und die möglichen Tantiemen der gebundenen Ausgabe nicht unterbieten."
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US-Verlag verzögert E-Book aus Preisgründen |
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ich werfe mal als neues Stichwort die Buchpreisbindung im deutschsprachigen Teil Europas...
Und solange das sich nicht ändert, sind e-books erstmal uninteressant. Man bezahlt ja...
Wenn sie denken, das es nicht viel Gewinn abwirft, dann sollte sie alle Formen...