IPTV: Telekom hat erst 30.000 Bundesliga-Kunden
Bonner Konzern macht hohe Verluste
Die Deutsche Telekom schreibt mit ihrem Bundesliga-Angebot hohe Verluste. Wie das Handelsblatt aus Branchenkreisen erfuhr, haben bisher nur rund 30.000 Kunden ein Bundesliga-Paket bei dem Bonner Konzern gebucht. Die Liga hat als Lockmittel versagt, doch der Konzern investiert weiter in Fußball.
Die Fußballbundesliga hat als Lockmittel für die Telekom versagt. Der Konzern setzt jedoch dennoch weiterhin auf Fußball. Die Telekom bietet die Live-Übertragung der Spiele seit 2006 über das Internet an. Das Unternehmen hat nach Angaben aus Branchenkreisen 45 Millionen Euro pro Saison für die Rechte an drei Spielzeiten bezahlt. Zudem soll die Produktion der Sendungen mit Kamerateams in allen Stadien, Moderatoren, Kommentatoren und dergleichen zusätzlich 15 bis 20 Millionen Euro kosten. Zusammen mit den Rechten hätten die Bonner also 60 bis 65 Millionen Euro pro Saison für die Liga ausgegeben.
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Bei nur rund 30.000 Kunden wäre das Geschäft mit der Liga bislang ein herber Verlust für die Telekom. Die Einnahmen rund ums Leder lassen sich zwar nicht genau errechnen, weil die Telekom die Preise für ihr Fußball-Angebot in den vergangenen drei Jahren mehrfach geändert hat. Im vergangenen Jahr zahlten Kunden für die Saison aber nur zehn Euro pro Monat für die Bundesliga-Option. Das entspricht bei 30.000 Kunden Einnahmen in Höhe von gerade 3,6 Millionen Euro pro Jahr.
"Da hätte die Telekom besser jedem Fernsehkunden ein Jahresabo für seinen Lieblingsverein schenken können statt die Spiele zu übertragen", ätzen Kritiker. Die Telekom wollte sich zu den Zahlen nicht äußern.
Sie will die Bundesliga als Lockmittel benutzen, um neue Kunden für ihr schnelles Breitbandnetz (VDSL) zu gewinnen, das sie in 50 deutschen Städten gebaut hat. Kunden, die das Fernsehangebot nutzen wollten, konnten dies zunächst nur auf dem neuen Netz tun. Inzwischen überträgt die Telekom Fernsehen auch auf langsameren Leitungen. Dennoch blieb der Erfolg aus. Aktuell hat der Marktführer nur 700.000 Fernsehkunden, obwohl die Telekom 20 Millionen Haushalten die Mattscheibe via Internetanschluss anbietet.
Produziert hat die Fußball-Sendungen bislang der Bezahlsender Premiere, der sich am Donnerstag in Sky umbenannt hat. Er hat aber jetzt die Einspeiseverträge mit der Telekom gekündigt, berichten Kreise in beiden Unternehmen. Das bedeutet, dass Premiere künftig nicht mehr über das Telekom-TV zu empfangen sein wird. Die Verträge liefen ursprünglich bis 2011.
Die Telekom wollte sich dazu nicht äußern. In Konzernkreisen wertete man die Kündigung jedoch als Retourkutsche dafür, dass die Telekom sich mit Constantin Media für die kommenden Spielzeiten einen anderen Produzenten für ihre Bundesliga-Sendungen ausgesucht hat. Zuvor hatte Premiere das Angebot produziert.
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Entertain mit WLAN bringts nicht - da hast Du tatsächlich Aussetzer. Leg ein Kabel und...
Das Problem ist nicht das hier irgendwer verarmt ist, sondern doch vielmehr das man bei...
hmm, wie hat es dich denn auf golem.de verschlagen? mfg thomas
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