Joost wird Videodienstleister
IPTV-Anbieter Joost hat ein neues Geschäftsmodell und einen neuen Chef
Joost stellt sein Videoportal ein und will künftig Videodienste für andere Unternehmen anbieten. Das neue Geschäftsmodell hat auch personelle Konsequenzen: Das Unternehmen bekommt einen neuen Chef und wird Mitarbeiter entlassen.
Matt Zelesko (Foto: Joost)
Der IPTV-Anbieter Joost ändert sein Geschäftsmodell von Grund auf. Das Unternehmen stellt sein Onlinevideoportal ein und wird künftig als technischer Dienstleister für Medienunternehmen und Diensteanbieter auftreten.
Mit dem Wechsel des Geschäftsmodells sind auch personelle Konsequenzen verbunden: Mike Volpi, der 2007 von Cisco zu Joost gekommen war, wird den Chefsessel räumen. Nachfolger wird Matt Zelesko, bisher Senior Vice President of Engineering. Volpi bliebt aber Aufsichtsratsvorsitzender. Die Geschäfte wird Stacey Seltzer führen. Seltzer war bisher für internationale Geschäftsentwicklung zuständig.
Joost wird auch die Zahl seiner Angestellten verringern. Bislang arbeiten rund 100 Mitarbeiter für das Unternehmen. Wie viele Entlassungen es gibt, sagte Joost nicht. Die Rede ist jedoch von einem "Kernteam", das von New York und London aus die Dienste bereitstellen wird.
Der Erfolg blieb aus
Joost war Anfang 2007 als IPTV-Anbieter an den Start gegangen. Ziel des ambitionierten Projektes war es, Nutzern professionell erstellte Videoinhalte on Demand anzubieten.
Doch anders als die ersten beide Produkte von Janus Friis und Niklas Zennström, der Tauschbörse Kazaa und dem VoIP-Dienst Skype, blieb dem Peer-to-Peer-basierten (P2P) Fernsehen der Erfolg versagt. Ein Grund war sicher Konkurrent Youtube, der Videoinhalte über seine Website anbietet. Um die Joost-Videos abzurufen, mussten die Nutzer eine eigene Abspielsoftware installieren. Joost reagierte und veröffentlichte im Herbst 2008 seinerseits einen Flash-Player, der es ermöglichte, Videos im Browser abzurufen. Im Dezember 2008 wurde der eigene Player abgeschafft.
Allerdings mangelte es Joost weiterhin an den qualitativ hochwertigen Inhalten. Die boten die Medienunternehmen lieber über Apples Angebot iTunes oder über die Anfang 2008 gestartete Videoplattform Hulu, ein Joint Venture von Rupert Murdochs News Corporation und dem Medienkonzern NBC Universal, an.
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ich hätte ja gedacht woosh, flirr oder zoschsch würden noch vorher draufgehen... man, wer...