Robotiker: Töten war nie einfacher als heute

Wissenschaftler kritisieren Entwicklung von Kampfrobotern

Auf dem Global Media Forum in Bonn haben Wissenschaftler die Entwicklung von bewaffneten Robotern kritisiert. Sie sprachen sich für mehr ethische Grundsätze im Umgang mit computergestützten Waffen aus.

Artikel veröffentlicht am ,

Das Schlachtfeld der Zukunft wird von Robotern beherrscht, erklärte der US-Politologe Peter Singer kürzlich im Interview mit Golem.de. Tatsächlich rüsten eine ganze Menge Länder ihre Armeen mit unbemannten Flugzeugen, sogenannten Drohnen, oder Kampfrobotern wie dem Warrior X700 aus.

Auf dem von der Deutschen Welle veranstalteten Global Media Forum, das heute in Bonn zu Ende geht, kritisierten mehrere Wissenschaftler diese Entwicklung. "Noch nie war Töten so einfach wie heute", beklagte Noel Sharkey. Der Robotiker von der Universität von Sheffield ist ein prominenter Gegner von Kriegsrobotern. Er hat durch seine Kritik im vergangenen Jahr in Großbritannien eine öffentliche Diskussion über dieses Thema angeregt. Die britische Friedensgruppe Landmine Action forderte daraufhin ein Verbot von autonomen Kampfrobotern.

Besonders realistisch ist das jedoch nicht - das weiß auch Sharkey. Zu groß sind die Vorteile, die die Regierungen aus dem Einsatz der Stahlkameraden ziehen: Sie verringern den Personalbedarf beim Militär und damit die Kosten, und um einen kaputten Roboter trauern keine Angehörigen. Entsprechend geben Staaten Milliarden für die Entwicklung solcher Waffensysteme aus - allen voran die USA. Doch auch andere wollen Roboter für den Kriegseinsatz: China etwa, Israel, die Türkei und auch Deutschland.

Angesichts dieser Entwicklung mahnten Wissenschaftler in Bonn zur Vorsicht. Es bedürfe strenger Regeln, forderte Sharkey, "sonst entscheiden eines Tages Roboter darüber, wer, wann und wo getötet wird." Die große Gefahr bestehe darin, dass Roboter nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden.

"Killerroboter, unbemannte Fahrzeuge und autonome Waffen können nicht ethisch handeln", ergänzte Hans-Jörg Kreowski, Informatiker an der Universität Bremen und Vorsitzender des Forums InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FifF). Er hält es deshalb für "gefährlich und verantwortungslos, sie zu entwickeln und anzuwenden."

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ludolf 08. Jun 2009

;-) Ich dachte auch mehr an etwas wie "Hände hinter dem Kopf verschränken", also...

krebstod 08. Jun 2009

Wirkungslos ist diese Menge des gefärlichen Uran-Isotops in der Athmosphäre sowieso nicht.

DER GORF 08. Jun 2009

Genau wie ich immer gesagt habe du gibst dem örtliche warlord einen Keks oder auch zwei...



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