Linux-Kernel 2.6.30 bringt Änderungen an Ext3 und Ext4

Intels Fastboot-Technik integriert

Linus Torvalds hat den Linux-Kernel 2.6.30 freigegeben. Die neue Version enthält zusätzliche Dateisysteme und eine ganze Reihe Änderungen an Ext3 und Ext4. Unter anderem soll so die kürzlich diskutierte Gefahr eines Datenverlustes beim Einsatz von Ext4 verringert werden.

Artikel veröffentlicht am , Julius Stiebert

In den Linux-Kernel 2.6.30 haben haben die Entwickler erneut zwei Dateisysteme aufgenommen: Nilfs2 und Exofs. Nilfs2 (New Implementation of a Log-structured Filesystem Version 2) ist ein Dateisystem, das für Solid State Drives (SSD) optimiert ist. Unter anderem hat dieses Dateisystem den Vorteil, dass es bei einem Absturz nicht beschädigt werden kann.

Inhalt:
  1. Linux-Kernel 2.6.30 bringt Änderungen an Ext3 und Ext4
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Exofs (Extended Object File System) ist speziell für die sogenannten Object-based Storage Devices gestaltet worden. Die werden vom SCSI-Subsystem des neuen Kernels erstmals unterstützt.

Im Staging-Zweig des Kernels finden sich noch zwei weitere neue Dateisysteme: POHMELFS (Parallel Optimized Host Message Exchange Layered File System) für verteilten Netzwerkspeicher und DST (Distributed Storage), mit dem sich leistungsfähige Storage-Netzwerke einfach einrichten lassen sollen.

Änderungen bei Ext3 und Ext4

Doch auch an den Ext-Dateisystemen gab es eine Reihe von Änderungen. So wird Ext3 jetzt standardmäßig nicht mehr als "data=ordered" sondern "data=writeback" eingebunden, wenn der Nutzer dies nicht anders konfiguriert. Die Kernel-Entwickler wollen dadurch die Geschwindigkeit des Dateisystems erhöhen. Das Risiko eines Datenverlustes im Falle eines Absturzes wird durch diesen Modus allerdings erhöht.

Das Thema Datenverlust gab auch Anlass für Diskussionen über den Ext3-Nachfolger Ext4, der seit dem Linux-Kernel 2.6.28 als stabil gekennzeichnet ist. Das Problem hierbei lag in der Delayed Allocation von Ext4. Dieses Verhalten führt dazu, dass das Dateisystem den für Daten erforderlichen Platz auf der Festplatte erst mit einer Verzögerung festlegt. Das sorgt für Geschwindigkeit. Manche Anwendungen schreiben jedoch in kurzer Zeit viele kleine Dateien. Stürzt dann das System ab, hat Ext4 diese Daten noch gar nicht auf die Festplatte geschrieben. Änderungen am Dateisystemcode sollen die Gefahr eines Datenverlustes nun zumindest verringern. Das kann umgekehrt für eine niedrigere Leistung des Dateisystems sorgen.

Zusätzlich wurden auch einige Patches für ReiserFS aufgenommen, das schon länger nicht mehr verändert wurde. Die Patches stammen von Novell und wurden für Suse Linux Enterprise entwickelt - teilweise schon vor längerer Zeit. In erster Linie sollen diese Änderungen Probleme mit dem Dateisystem beseitigen.

Das Dateisystem Btrfs soll besser mit 4 KByte großen Stacks zusammenarbeiten und erhielt allgemeine Leistungsverbesserungen. Die betreffen auch den Einsatz von SSDs. Für mehr Geschwindigkeit beim Einsatz von Netzwerkdateisystemen sorgt FS-Cache. Der Dienst fungiert als Zwischenspeicher, um so beispielsweise NFS zu beschleunigen. Die Linux-Distributoren liefern FS-Cache teilweise schon länger mit. In diesem Zusammenhang haben die Kernel-Entwickler auch die Unterstützung von NFS 4.1 erweitert, wobei das Protokoll nur experimentell unterstützt wird. Optimierungen am I/O-Scheduler CFQ sollen zu einer allgemein besseren Leistung auf Dateisystemebene mit dem Kernel 2.6.30 führen.

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