Project Natal: Microsoft und die Revolution im Wohnzimmer

In erster Linie ist die neue Technik für Spiele gedacht. Microsoft zeigte live eine Art 3D-Breakout, bei der eine junge Frau erst einen Ball in Richtung der Blöcke schleuderte und dann mehrere und dabei ordentlich in Schwitzen kam. Dabei sah sie ihr von der Kamera erfasstes virtuelles Ich als durchsichtigen Umriss im Bildschirm, was die Koordination offenbar wesentlich erleichtert.

Ein anderes Beispiel, das nur per Video präsentiert wurde, war eine Rennsimulation. Die Vehikel konnten einfach mit einem gedachten Lenkrad gesteuert werden. Spielberg sagte scherzend dazu: "Microsoft hat das Rad neu erfunden, aber ohne das Rad." Beim Boxenstopp erkannte das System korrekt, dass nun ein anderer Spieler dran war und als Mechaniker mit ebenfalls nur virtuellem Gerät die Reifen warten musste.

Project Natal soll Bewegungen sehr fein erkennen können. Beispielsweise ließ sich ein Aufstampfen des Spielers korrekt auf ein Alter Ego im Bildschirm übertragen. Andere Funktionen sind, dass das Gerät beispielsweise ein nur in die Kamera gehaltenes Skatebord erkennt und es dann virtuell zur Verfügung stellt. Sprich: Auf dem Bildschirm ist das Brett des Spielers zu sehen, der sich aber für seine Stunts auch barfuß auf dem Wohnzimmerboden abstoßen kann. Andere Funktionen sind Bildtelefonie.

Für viele Lacher im Publikum sorgte eine Demonstration, bei der ein Microsoft-Mitarbeiter in einem Malprogramm virtuelle Farbe auf eine ebenfalls virtuelle Leinwand schleuderte und so eine einfache - sehr expressionistische - Landschaft mit Palme zustande brachte. Um einen Elefanten einzufügen, bildete der Präsentator mit einer Kollegin die Silhouette eines solchen Tieres - der Arm als Rüssel.

Auch Stardesigner Peter Molyneux, der beim zu Microsoft gehörenden Studio Lionhead arbeitet, lobte Project Natal außerordentlich. Er zeigte einen Film, in dem ein kleiner Junge im Bildschirm scheinbar ständig Kontakt mit der echten Person hält und dabei durch eine idyllische Landschaft läuft. Als er an einen See kommt, fordert er sein Echtwelt-Gegenüber auf, eine - natürlich nicht vorhandene - Taucherbrille aufzusetzen und erklärt kurz die dafür benötigten Gesten. Anschließend konnte die echte Person über die Kamera Wellen aufwerfen und planschen. Atemberaubend wirkte es, als sie etwas auf ein Blatt Papier schrieb, das kurz zur Kamera hochhob und der Junge hinter dem Bildschirm plötzlich ein virtuelles Papier in der Hand hielt.

All diese Demonstrationen wurden sicher speziell für die E3 und die erste Präsentation vor der Weltöffentlichkeit erstellt. Was Project Natal tatsächlich kann bleibt abzuwarten. Immerhin scheinen die Bewegungssensoren ihre Aufgabe zu erfüllen, ganze Körper zu erfassen und Personen zu unterscheiden. Auch die Spracherkennung scheint zu funktionieren. Wann das Gerät auf den Markt kommt und zu welchem Preis, ist noch nicht bekannt. Ein Hinweis darauf, dass es noch dauern dürfte und wohl nicht mehr 2009 so weit ist. Immerhin hat Microsoft angekündigt, dass es mit allen bislang produzierten und künftigen Generationen der Xbox 360 funktioniert.

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Staten 30. Okt 2009

Ich denke da ist viel Potenzial drin und man kann es als Weiterentwicklung zur Wii...

Mathias 29. Sep 2009

"das ist die zukunft. mir läuft es eiskalt den rücken runter. " Genau das erkennt der...

nope 08. Jun 2009

Was genau für eine Antwort erwartest du nun darauf? "Buhuu, ich hab weder Frau noch...

csdjgnkrjifdng 07. Jun 2009

Typisch Microsoft. Frühe Beta (oder gar Alpha) von irgendwas zeigen, großartige Dinge...



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