Interview: Eltern-LANs verringern die Generationenkluft
Golem.de: Welche Spiele stehen im Mittelpunkt? Wie reagieren die Besucher?
Busse: Gespielt werden das Autorennspiel Trackmania Nations und Counter-Strike 1.6. Trackmania Nations dient als Einstieg, damit die Teilnehmer überhaupt mit dem Spielen am Computer vertraut werden. Counter-Strike haben wir ausgewählt, da es insbesondere bei männlichen Jugendlichen eine hohe Attraktivität genießt und aufgrund seines Alters einer der meistgespielten Titel ist.
Trackmania macht eigentlich allen Spaß. Die Reaktionen der Erwachsenen zu Counter-Strike sind sehr unterschiedlich: Viele können die Faszinationskraft, die von dem Programm ausgeht, nachvollziehen, einige empfinden die darin vorkommende Gewalt auch als nicht dramatisch. Der Großteil der Teilnehmenden empfindet das Spiel aber als brutal, einige wenige haben sich dem Spiel sogar verweigert.
Golem.de: Wie viele Besucher kommen zu den Veranstaltungen?
Busse: Wir haben rund 20 Rechnerplätze zur Verfügung und haben durchschnittlich 15 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, in größeren Städten wie Berlin auch über 20. Es finden sich in der Regel immer Eltern und Lehrkräfte zu gleichen Teilen ein, wobei der überwiegende Teil auch Kinder im klassischen Computerspiele-Alter von 12 bis 17 Jahren hat. Frauen sind übrigens mit fast 60 Prozent mehrheitlich dabei.
Golem.de: Mit welchen Vorstellungen von Computerspielen kommen die Besucher?
Busse: Die meisten kennen natürlich die öffentliche Diskussion und stellen sich die Frage nach dem richtigen pädagogischen Umgang. Im Allgemeinen lassen sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Eltern-LAN-Veranstaltungen sehr offen und vorurteilsfrei auf die Begegnung mit Computerspielen ein.
Golem.de: Und mit welchen Vorstellungen verlassen die Besucher die Veranstaltung?
Busse: Nach jeder Veranstaltung teilen wir einen Fragebogen aus, um ein differenziertes Bild über die Meinung der Teilnehmer zu bekommen. Die Resonanz ist sehr gut. Die Mehrheit sagt, dass es ihnen sehr gut bis gut gefallen hat. Ganz viele geben an, dass sie nach dem Workshop besser wissen, womit sich ihre Kinder und Schüler beschäftigen. Und viele behaupten von sich, dass sie nun besser auf die Auseinandersetzung vorbereitet seien, ob sie bestimmte Computerspiele verbieten oder erlauben sollen.
Golem.de: Woher beziehen die Besucher einer Eltern-LAN normalerweise ihr Wissen über Computerspiele?
Busse: Der Großteil bezieht sein Wissen erkennbar aus der öffentlichen und medialen Diskussion. Nur wenige haben sich bei entsprechenden medienpädagogischen Angeboten informiert. Viele sind sich aber ihrer unzureichenden Informiertheit bewusst und fragen auch nach entsprechenden Informations- und Orientierungsangeboten.
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Und was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?
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