Roboter revolutionieren den Krieg des 21. Jahrhunderts
Auf der Suche nach Anhaltspunkten
Beschäftigt haben sich mit solchen Fragen immerhin Science-Fiction-Autoren und -Regisseure. Da gibt es zum Beispiel Isaac Asimovs Robotergesetze. Singer lacht: "In Gesprächen über Roboter und Ethik kommt die Rede immer auf Asimovs Gesetze." Das Problem sei aber, dass sie Fiktion seien und mit der Art und Weise, wie Roboter in der realen Welt genutzt werden, wenig zu tun haben.
Es sei nun einmal Zweck eines bewaffneten Predators oder von Swords, Menschen zu schaden - auch wenn das erste Asimovsche Gesetz das verbiete. Asimovs zweites Gesetz besagt, der Roboter solle menschlichen Befehlen gehorchen. Ein Kampfroboter, der Befehlen des Gegners gehorcht, ist jedoch nicht wünschenswert. Das dritte Gesetz schließlich lautet, dass der Roboter sich selbst schützen muss, solange sein Handeln nicht den ersten beiden Gesetzen widerspricht. Doch die Aufgabe der Roboter ist gerade, in gefährliches Terrain vorzudringen, um keine Soldaten dorthin schicken zu müssen. "Wollen wir in so einer Situation, dass sich der Roboter weigert?
Wenn wir Robotern ein Gefühl für Selbsterhaltung geben, dann sind wir außerdem nicht bei Asimov, sondern bei Terminator. Wir können also kein Interesse an Robotern haben, die sich selbst schützen wollen."
Terminator oder Matrix?
Wie groß ist die Gefahr, dass die Roboter wie in der bekannten Filmreihe Terminator eines Tages gegen die Menschen revoltieren? "In den Terminator-Filmen fürchtet Skynet, von den Menschen abgeschaltet zu werden und entschließt sich, diese zuerst zu terminieren."
Wichtig sei die Frage nach den Voraussetzungen, damit das geschehen kann. So müssten die KI-Systeme der Roboter über einen Selbsterhaltungstrieb oder einen Überlebensinstinkt verfügen. Das sei jedoch nicht der Fall - schließlich werden die Roboter dazu gebaut, sich in die Luft sprengen zu lassen. Allerdings arbeiteten Entwickler daran, Robotern solche Instinkte zu geben.
Peter W. Singer: Wired For War
Eine weitere Voraussetzung für den Aufstand der Roboter wäre, dass die Maschinen von den Menschen unabhängig sind. "Eine Global-Hawk-Drohne mag zwar in der Lage sein, selbstständig zu starten, zu fliegen und zu landen. Aber sie braucht immer noch Menschen, die sie betanken oder warten." Und als dritte Voraussetzung dürften die Menschen keine Möglichkeit haben, die Roboter im Notfall abzuschalten. Das sei ein interessanter Punkt, sagt Singer. "Würden die Leute, die mit Terminator aufgewachsen sind, Roboter ohne einen solchen Ausschalter bauen? Andererseits: Wollen wir einen mit einem Maschinengewehr bewaffneten Roboter mit einem großen Ausschalter auf dem Rücken, den ein Osama bin Laden nur betätigen muss? Und können sich die Roboter, wenn sie schlau genug sind, nicht selbst so umprogrammieren, dass die Ausfallsicherung nicht funktioniert?"
Und letztendlich kommen in Science-Fiction-Geschichten die Bösen immer überraschend. In der Realität sollte die Entwicklung jedoch nicht überraschen: "Bevor es superintelligente Roboter gibt, wird es intelligente Roboter und davor wiederum halbintelligente Roboter geben." Allerdings seien die Menschen "beklagenswert ignorant, wenn es darum geht, zu begreifen, wie weit die Robotik bereits ist. Also wird es die Verantwortlichen vielleicht doch überraschen."
Singer hält die Terminator-Filme dennoch nicht für ein realistisches Zukunftsszenario. Seiner Ansicht nach beschreibt die Matrix-Reihe die Zukunft besser. In diesen Filmen sind die Menschen in einer Matrix von Technik gefangen und merken es nicht einmal. "Wir sind bei allem, was wir tun, von Maschinen abhängig: bei der Arbeit, beim Spielen, beim Kommunizieren und jetzt auch beim Kämpfen. Warum sollten die Maschinen also gegen uns revoltieren, wenn wir sie für alles, was wir tun, brauchen?"
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