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Flat Flexible Loudspeaker - der Lautsprecher der Zukunft?

Warwick Audio Technologies will Lautsprechermarkt aufmischen. Das britische Unternehmen Warwick Audio Technologies hat ein als "Flat Flexible Loudspeaker" (FFL) bezeichnetes Lautsprecherlaminat entwickelt. Es ist dünn, biegsam, lässt sich günstig herstellen, gut verstecken und soll sich fast überall anwenden lassen.
/ Christian Klaß
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Warwick Audio Technologies(öffnet im neuen Fenster) wurde von Ingenieuren der britischen University of Warwick gegründet. Duncan Billson, David Hutchins und Steve Couchman entwickelten und verfeinerten die Technik hinter dem FFL.(öffnet im neuen Fenster) Das 0,25 mm dicke Lautsprecherlaminat besteht aus zwei unterschiedlichen Membranen, die durch eine Isolationsschicht getrennt sind. Wird an den Membranen eine elektrische Spannung angelegt, dann vibrieren sie und erzeugen Klänge auf ihrer gesamten Fläche - sowohl auf der Vorder- als auch der Rückseite.

Die FFL-Abstrahlung soll gleichmäßig und gerichtet sein, die maximale Lautstärke gibt Warwick - abhängig von der Fläche - mit 80 bis 105 dB an. Gefertigt werden können FFLs derzeit in Größen zwischen DIN A3 und A5. Da das Laminat flexibel geformt werden kann, sollen sich die Abstrahleigenschaften so beeinflussen lassen, dass nicht nur ein gerichteter Klang möglich ist. Das unterscheidet die neue Bauform von den bekannten Elektrostaten(öffnet im neuen Fenster) .

Anders als bei herkömmlichen Lautsprechern werde weniger Energie benötigt, so dass eine Zuordnung von Watt zu Lautstärke nicht mehr gelte. Das elektrische Signal werde stattdessen direkt an die äußeren Schichten gelegt. Das reicht, um das Laminat zum Vibrieren zu bringen. Die Umwandlung vom elektronischen Signal zu einem wechselnden magnetischen Feld und schließlich in mechanische Energie zwecks Bewegung einer Membran entfalle.

Der FFL ähnelt in der Funktionsweise elektrostatischen Lautsprechern(öffnet im neuen Fenster) (ESL). Bei denen wird beispielsweise eine Membran zwischen zwei Elektroden zum Schwingen gebracht. Durch eine stärker kontrollierte Trennung der Membranen soll aber der FFL weniger elektrische Spannung benötigen.

Laut Unternehmens-Chef Steve Couchman könnten FFLs herkömmliche Lautsprecher komplett ersetzen. Die unter 0,25 mm dicken Lautsprecher sollen beispielsweise zu Hause, in Autos, in Verkaufsräumen und auch in Bahnhöfen für sauberen und verständlichen Klang sorgen. In Autos sollen sie sich, anders als herkömmliche Lautsprecher, ohne Probleme versteckt in Kopfhöhe anbringen lassen. Auch in Räumen können sie gut verborgen werden, entweder bedruckt als Bild aufgehängt oder eingelassen in Deckenpaneele.

Die ersten kommerziellen Produkte auf FFL-Basis werden laut Warwick Audio Technologies noch 2009 auf den Markt kommen. Mit einigen Herstellern werde bereits über mögliche Partnerschaften verhandelt.


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