Betrüger schleusen Schadsoftware auf Geldautomaten

Trojanisches Pferd späht Kreditkartendaten aus

In Russland ist in Geldautomaten Schadsoftware entdeckt worden. Von einem solchen Angriff war zuvor noch nichts bekannt. Mit der Software lassen sich Kreditkartendaten und PIN-Daten ausspähen. Wie die Schadsoftware auf die Geräte gelangte, ist noch unklar.

Artikel veröffentlicht am ,

Mitarbeiter des Antivirenherstellers Sophos haben bestätigt, dass sie auf Geldautomaten ein Trojanisches Pferd entdeckt haben, dem sie dem Namen Troj/Skimer-A verpasst haben. Gefunden wurde die Schadsoftware bislang nur auf Geldautomaten in Russland. Der Schädling merkt sich alle Transaktionen mit russischen Rubeln, ukrainischen Griwna oder US-Dollar und speichert dabei die verwendeten PIN-Nummern.

Die Macher der Schadsoftware können sich die gesammelten Daten mit einer manipulierten Geldkarte am Geldautomaten in verschlüsselter Form ausdrucken. Die Einschleusung der Schadsoftware war nur mit direktem Zugriff auf die Geldautomaten möglich, ist sich Sophos sicher. Das hat auch der Hersteller der Geldautomaten Diebold bestätigt, der darauf hinwies, dass die Schadsoftware nicht über das Netzwerk eingeschleust werden konnte. Zugleich wurde der Befall von Diebold bestätigt und mit einem bereitgestellten Softwareupdate wird das Trojanische Pferd deaktiviert. Die Schadsoftware ist nach Aussage von Diebold nur auf Geldautomaten zu finden, die mit Windows Embedded laufen.

Der physikalische Zugriff auf das System eines Geldautomaten wird durch zahlreiche Sicherheitsmechanismen verhindert. Zum einen nutzen diese Geräte nichtdokumentierte Software- und Hardwareschnittstellen, so dass ein Angriff mittels Reverse Engineering sehr aufwendig ist. Zahlreiche Sensoren erkennen außerdem unberechtigte Zugriffe auf das Gerät, und ohne einen Hauptschlüssel ist kein Zugang möglich. Auch ein Netzwerkangriff wäre nicht einfach, weil der Geldautomat komplett abgeschottet ist.

Derzeit ist noch unklar, wie genau die Schadsoftware auf die Geldautomaten gebracht wurde. Die Sophos-Mitarbeiter gehen davon aus, dass die Einschleusung des Trojanischen Pferdes nur mit Hilfe von Insidern möglich gewesen ist. Somit ist denkbar, dass die Schadsoftware bei der Herstellung des Geldautomaten implementiert wurde. Ausgeschlossen ist auch nicht, dass die Software über Bankmitarbeiter auf die Geräte gelangte.

Wie viele Geldautomaten betroffen sind, ist nicht bekannt. Aufgrund des hohen Aufwands, Schadsoftware auf einen Geldautomaten zu bringen, erwarten die Sicherheitsexperten von Sophos nicht, dass sich solche Angriffe häufen werden. Allerdings nehmen direkte Manipulationen an Geldautomaten immer mehr zu.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Arti 29. Jun 2009

Rudimentär? Als die hier bei meiner Bank den Automaten aufgefüllt haben, bootete der PC...

:-) 23. Mär 2009

...was offenbar unstillbare Lust bei einigen auslöst, zeigen zu wollen, dass sie und nur...

Besserwisser01 23. Mär 2009

wie den dann? wenns auf jedem ist?

:-) 22. Mär 2009

Es müssen Belege über jede Stimmangabe existieren, einfach nur zählen geht eben nicht...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Apple
Vision Pro zwischen Finger-Tracking-Lob und Gewicht-Kritik

Sehr gutes Bild, nahezu perfekte Bedienung aber ein bisschen zu schwer: Die ersten Hands-ons von Apple Vision Pro sind insgesamt positiv.
Ein Bericht von Peter Steinlechner

Apple: Vision Pro zwischen Finger-Tracking-Lob und Gewicht-Kritik
Artikel
  1. Zen 4c Bergamo: So schrumpft AMD die Epyc-Kerne um fast die Hälfte
    Zen 4c Bergamo
    So schrumpft AMD die Epyc-Kerne um fast die Hälfte

    Bis zu 128 Kerne stellt AMD gegen ARM-Server-Prozessoren und Intels E-Cores. Kompromisse und neue Technik machen die kleineren Kerne möglich.

  2. Diablo 4 im Test: Blizzards Meisterwerk definiert das Genre neu
    Diablo 4 im Test
    Blizzards Meisterwerk definiert das Genre neu

    Unsere Hoffnungen bewahrheiten sich: Diablo 4 ist der beste Teil der exzellenten Spieleserie, an der sich auch Konkurrenten messen müssen.
    Ein Test von Oliver Nickel

  3. SAN: Zweites Leben für ausrangierte Firmenhardware
    SAN
    Zweites Leben für ausrangierte Firmenhardware

    Wenn die lokale Festplatte randvoll ist, können Speicherlösungen aus professioneller Umgebung die Antwort sein. Wir zeigen, wie.
    Eine Anleitung von Nico Ruch

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • PS5-Spiele & Zubehör bis -75% • Samsung 990 Pro 1TB (PS5) 94€ • AirPods 2 125€ • Crucial SSD 1TB 41,99€ • Thrustmaster T300 RS 299,99€ • Bis 50 % auf Gaming-Produkte bei NBB • PS5 inkl. Spiel 549€ • MSI RTX 4070 Ti 999€ • MindStar: AMD Ryzen 7 5800X3D 285€, RX 7900 XTX 989€ [Werbung]
    •  /