Spieletest: Resident Evil 5 - Ballern statt Gruseln

Einer der vielen Kämpfe in Resident Evil 5
Einer der vielen Kämpfe in Resident Evil 5
Obwohl einige Passagen ein koordiniertes Vorgehen beider Protagonisten erfordern, haben die Entwickler den Rätselanteil auf ein Minimum zurückgeschraubt. Serienveteranen müssen sich also nicht nur auf deutlich mehr Action, sondern auch auf viel weniger Puzzles einstellen. Sogar hinsichtlich der Schauplätze ist vieles anders: Afrikanische Wüste, ein abgelegenes Dorf, Fabrikgebäude - die meisten Kulissen erinnern eher an Tomb Raider oder Metal Gear Solid als an klassische Resident-Evil-Szenarien. Angesichts der grafischen Qualität lässt sich das allerdings verschmerzen: Hoch aufgelöste, mit Details gespickte und äußerst abwechslungsreich gestaltete Orte, erschreckend düster dreinblickende Zombies, wunderbar gestaltete Endgegner, beeindruckende Lichteffekte und flüssige Animationen - Resident Evil 5 protzt mit Traumgrafik.

Das Inventar erlaubt schnellen Zugriff
Das Inventar erlaubt schnellen Zugriff
Hinzu kommen unzählige, oft minutenlange Zwischensequenzen. Kaum hat Chris einen neuen Raum betreten oder eine weitere Horde Mutanten erlegt, schon wird die Geschichte in einer spannend inszenierten Sequenz vorangetrieben. Das tröstet ein wenig darüber hinweg, dass Resident Evil 5 äußerst linear daherkommt und die Spielmechanik teils schon antiquiert wirkt. Bestimmte Stellen lösen immer bestimmte Events aus, ein Erreichen wichtiger Artefakte etwa sorgt zuverlässig für ein Hereinbrechen neuer Kontrahenten. Schockmomente bleiben weitgehend aus, an Stress und Panik herrscht ob der Gegnermassen trotzdem kein Mangel.

Ein besonders fieser Gegner
Ein besonders fieser Gegner
Die etwas unbeholfen und steif wirkende Bedienung ist allerdings bestens bekannt; wer will, kann im Menü auf eine an Ego-Shooter erinnernde Steuerung umstellen. Gleichzeitiges Laufen und Schießen funktioniert auch dann allerdings nicht. Ein sicheres Händchen beim Verfeuern der limitierten Munition ist gerade in späteren Missionen unabdingbar: Nur gut platzierte Treffer sorgen für ein rasches Ableben der Kontrahenten. Nahkampfaktionen sind teils zwar auch möglich und nötig, aber längst nicht so effektiv wie ein trotz Laserpointer alles andere als einfacher Treffer. Damit auch Einsteiger nicht zu schnell verzweifeln, gibt es einerseits drei auswählbare Schwierigkeitsgrade, andererseits ein automatisches Speichersystem. Die Zeiten des Farbband-Einsammelns sind also vorbei.

Zwei Spieler agieren zusammen
Zwei Spieler agieren zusammen
Technisch unterscheiden sich PS3- und Xbox-360-Version kaum voneinander. Auf der Sony-Konsole ist die 4,8 GByte große Installation unumgänglich, auf der Xbox 360 ist sie optional. In puncto Texturenschärfe nehmen sich die Versionen nichts. Einzig das Kantenflimmern tritt auf der Sony-Konsole verstärkt auf. Dafür sorgt auf der Xbox 360 fehlendes V-Sync für unschöne Bildfehler, wenn in einer anderen Auflösung als 1.280 x 720 Pixeln gespielt wird. Das ist besonders ärgerlich für Spieler mit HD-Ready-Fernsehern und PC-Monitoren, deren native Auflösung höher liegen dürfte.

Blut spritzt übrigens einiges, die USK hat aus nachvollziehbaren Gründe keine Jugendfreigabe erteilt. Erwachsene Spieler dürfen den Titel für rund 60 Euro auf Playstation 3 und Xbox 360 kaufen. Für zehn Euro mehr ist eine Collector's Edition in der Steelbox mit einer zusätzlichen "Making of"-DVD erhältlich. Zu Gerüchten, dass später eine PC-Fassung folgt, äußert sich Hersteller Capcom momentan nicht.

Fazit

Erwachsene Serienpuristen, die am liebsten im dunklen Zimmer und mit zittriger Hand spielen, werden mit Resident Evil 5 nicht glücklich: Der jüngste Teil ist eine Abkehr vom düsteren Survivalhorror der bisherigen Serie und ein großer Schritt in Richtung kompromissloser Action. Wer unvoreingenommen an das Spiel herangeht, wird dafür mit einem nahezu perfekt inszenierten und optisch herausragenden Actionspiel belohnt - und kann sich über einen der besten Koop-Modi der Spielgeschichte freuen.

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 Spieletest: Resident Evil 5 - Ballern statt Gruseln
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jack0 28. Okt 2009

Die Atmosphäre wäre wesentlich dichter, wenn man in der Ego-Perspektive spielen könnte...

baeng 18. Aug 2009

jap ! dumme mainstreammedian machen gelegendlich pompoese aussagen damit sich die breite...

baeng 18. Aug 2009

wie man es macht macht man es falsch, ist immer so. Außerdem wurde von Capcom gesagt...

baeng 18. Aug 2009

" Wieder fällt ein gutes Spiel(prinzip) dem Mainstream 08/15 Shooter zum Opfer sou siehtz...



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