Konferenzsystem fürs Wohnzimmer
Fraunhofer Audio Communication Engine auf der Cebit 2009
Auf der Cebit 2009 präsentieren Forscher vom Fraunhofer IIS ein neues Telepräsenzsystem für zu Hause. Mit ihm können Familien kilometerweit entfernte Freunde und Verwandte virtuell am Wohnzimmertisch treffen und beispielsweise gemeinsame Spieleabende verbringen.
Die Fraunhofer-Forscher wollen Telefongespräche und -konferenzen deutlich weniger anstrengend machen und das Gefühl vermitteln, dass die Gesprächspartner sich im selben Raum befinden. Ihr Telepräsenzsystem basiert auf der Fraunhofer Audio Communication Engine. Deren aufeinander abgestimmte Einzelkomponenten sollen die Klangqualität von Telekonferenzen im Vergleich zu heutigen Systemen stark verbessern.
Kernstück der Fraunhofer Audio Communication Engine ist der MPEG-Audiocodec "Enhanced Low Delay AAC", der Hi-Fi-Klangqualität bei niedrigen Datenraten und Verzögerungszeiten sicherstellen soll. Mit einem Echounterdrücker wird störender Widerhall beseitigt, damit sich Benutzer frei im Raum bewegen können. Gleichzeitig werde das Schallfeld analysiert und über mehrere Lautsprecher wiedergegeben.
Selbst bei gleichzeitigem Sprechen sollen die Teilnehmer ihre Gesprächspartner problemlos unterscheiden und erkennen können, wo im Raum sich diese befinden. Damit die Klangqualität auch bei schlechter Verbindung nicht merklich leidet, werden eine dynamische Bandbreitenanpassung und eine robuste Fehlerverschleierung genutzt.
Auf der Cebit 2009 in Halle 13 am Stand B24 präsentiert das Fraunhofer IIS die Audio Communication Engine als Telepräsenzsystem für zu Hause und vernetzt zwei "Wohnzimmer" miteinander. Die Klangqualität soll so gut sein, als ob die Gesprächspartner im selben Zimmer sitzen. Noch gibt es allerdings keine Partner aus der Wirtschaft, die Produkte auf Basis der Audio Communication Engine entwickeln. Da Mikrofone und Kameras aber immer besser und günstiger würden, sollten Telekonferenzsystemen nach Ansicht der Fraunhofer-Forscher bald den Sprung ins Wohnzimmer schaffen.
Auf der IFA 2009 soll das im Rahmen des EU-Projekts "Together Anywhere, Together Anytime" (TA2) entwickelte System genutzt werden, um zwischen den vernetzten Wohnzimmern gemeinsam Videospiele zu spielen. Dabei wird es sich um Gesellschaftsspiele handeln, die auf in Tische eingebetteten Bildschirmen dargestellt werden.
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jo stimmt.