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Wie Computer geistig fit machen

Die Nutzung von Lernsoftware verbessert auch im Alter kognitive Fähigkeiten. Ein Test in den USA hat ergeben, dass ältere Menschen mit Hilfe von Lernsoftware geistig fit bleiben können. Nach acht Wochen zeigten die Testpersonen deutlich bessere Reaktionszeiten als zuvor.
/ Werner Pluta
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Lebenslanges Lernen setzt sich als Konzept langsam auch im Westen durch. Nicht zuletzt die rasante Entwicklung der Computer macht das nötig. Allerdings können Computer auch beim Lernen helfen, und das nicht nur Jugendlichen, berichten Wissenschaftler in den USA.

In einer großen Studie haben Elizabeth Zelinski von der Universität in Südkalifornien und Glenn Smith von der gemeinnützigen Organisation Mayo Clinic gezeigt, dass ältere Menschen bessere kognitive Leistungen zeigen, wenn sie regelmäßig mit einer Lernsoftware Denkaufgaben am Computer lösen.

Die Studie mit dem Titel "Improvement in Memory with Plasticity-based Adaptive Cognitive Training" (IMPACT) haben Zelinski und Smith mit knapp 500 Probanden über 65 Jahren durchgeführt. Die Hälfte von ihnen ließen sie acht Wochen lang insgesamt 40 Stunden mit der kommerziellen Software "The Brain Fitness Program" des Anbieters Posit Science trainieren. Die Nutzer müssen in dem Programm am Computer feine Tonunterschiede erkennen. Die andere Hälfte der Testpersonen verbrachte die gleiche Zeit mit einer Lern-DVD und Ratespielen.

Nach dem Testzeitraum hatten diejenigen, die mit der Lernsoftware arbeiteten, ihre kognitiven Fähigkeiten deutlich verbessert. Nach den acht Wochen konnten die Probanden Informationen doppelt so schnell verarbeiten wie zuvor. Die geistigen Fortschritte machten sich ihren Angaben zufolge auch im Alltagsleben bemerkbar. So stellen sie fest, dass sie sich beispielsweise einfacher Namen merken und leichter Gesprächen in einer lauten Umgebung folgen konnten.

Die Probanden zeigten sich im Vergleich mit zehn Jahre jüngeren Testpersonen ebenbürtig, und das auch bei Aufmerksamkeits- und Gedächtnistests, die sie nicht trainiert hatten. Die andere Gruppe hingegen, die mit der DVD und den Rätseln geübt hatte, machte im Testzeitraum kaum Fortschritte.

"Die Veränderungen bei den Testpersonen waren bemerkenswert - und deutlich größer als in der Kontrollgruppe" , sagte Zelinski. Das Ergebnis sei deshalb so beeindruckend, weil die Probanden nicht nur bei den trainierten Aufgaben Verbesserungen gezeigt hätten, sondern allgemein merklich bessere Gedächtnisleistungen bei sich festgestellt hatten. "Das bedeutet, eine Verschlechterung der kognitiven Leistungen ist kein unausweichlicher Begleiter des Alterns mehr. Genau abgestimmte geistige Übungen können auch im Alter unsere Fähigkeiten steigern."

Die Ergebnisse der Studie wollen Zelinski und Smith in der Aprilausgabe der Fachzeitschrift Journal of the American Geriatrics Society veröffentlichen.


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