Erster Petaflopsrechner Europas kommt nach Jülich
Knapp 300.000 Prozessoren für hochkomplexe wissenschaftliche Berechnungen
Das Jülicher Gauß-Zentrum für Supercomputing (GCS) bekommt im Sommer 2009 den ersten Petaflopscomputer in Europa. Der Computer vom Typ Blue Gene/P stammt von IBM und soll im Sommer 2009 eingeweiht werden.
Als der Physiker Zoltan Fodor im Jahr 2008 in Jülich die Masse von Kernbausteinen berechnete - eine Erkenntnis, die das renommierte Wissenschaftsmagazin Science zu den zehn größten Durchbrüchen des Jahres zählte -, musste er noch mit Jugene Vorlieb nehmen. Der Supercomputer gehört mit einer Leistung von 180 Billionen Rechenschritten pro Sekunde (180 Teraflops) zu den schnellsten Rechnern Europas.

Beim Bau des Jugene 2007 (Foto: FZ Jülich)
Doch Jugene droht starke Konkurrenz: Das Jülicher Gauß-Zentrum für Supercomputing (GCS) hat einen neuen Supercomputer bestellt. Der Computer vom Typ Blue Gene/P wird von IBM geliefert und soll bis zum Sommer 2009 aufgebaut sein. Bisher gibt es erst zwei Petaflopsrechner in den USA.
Die Leistung des neuen Supercomputers wird Jugene noch einmal deutlich übertreffen: Er soll eine Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde (1 Petaflop/s, Floating Point Operations Per Second) durchführen können. Das entspreche der Leistung über 50.000 PCs, erklärt Thomas Lippert, leitender Wissenschaftler des Jülich Supercomputingzentrums. Für diese Rechenleistung sorgen 294.912 PowerPC-450-Prozessoren mit einer Taktfrequenz von 850 MHz. Der Arbeitsspeicher des Computers beträgt 144 TByte. An Festplattenspeicher stehen für den neuen ebenso wie für die bereits vorhandenen Computer 6 Petabyte zur Verfügung - das ist mehr als auf eine Million DVDs passt. Der Computer hat eine Leistungsaufnahme von 2,2 Megawatt.
So viel Hardware braucht eine Menge Platz: Der Supercomputer ist in 72 Schränken untergebracht. Die Schränke, die die Größe von Telefonzellen haben, werden in der Rechnerhalle des Jülich Supercomputing Centre untergebracht.
Der Computer solle Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachrichtungen zur Verfügung stehen, sagt Achim Bachem, Chef des Jülicher Forschungszentrums. Mit solchen Superrechnern ließen sich "komplexeste und dringlichste wissenschaftliche Probleme in vielen Bereichen" lösen. Sie könnten beispielsweise berechnen, wie sich das Klima verändert, wie sich Proteine in Zellen falten, neue Halbleiter funktionieren oder wie Brennstoffzellen verbessert werden können.
Der neue Computer soll Mitte des Jahres 2009 eingeweiht und getauft werden. Einen Namen für ihn gibt es noch nicht. Der des jetzigen Supercomputers, Jugene, ist eine Kombination aus dem Standort Jülich und der Typenbezeichnung Blue Gene.
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http://www.microsoft.com/hpc/en/us/default.aspx
Nich eine Frage ausreichend beantwortet. Macht es soviel Spass sich wie 13 zu benehmen...
Problem ist die Energieversorgung. Das Ding sorgt für erhebliche Mengen CO2 bei 2,2 MW...
das ist die grosse Streitfrage, wobei es den Streitenden dabei nicht um die Leistung...