Qimonda drosselt die Produktion in Dresden
Insolventer Speicherchiphersteller muss Verluste reduzieren
Der insolvente Speicherchiphersteller Qimonda hat in seinem Dresdner Werk die Waferstarts auf etwa ein Viertel der vorhandenen Kapazitäten gesenkt. Durch die dramatische Krise auf dem Markt für Speicherchips muss die Infineon-Tochter ihre Produkte unter dem Herstellungspreis verkaufen.
Qimonda fährt die Produktion von Speicherchips in seinem Dresdner Werk deutlich zurück. Die Firmenleitung reduziert die Zahl der Waferstarts auf ein Viertel der möglichen Kapazitäten, gab das Unternehmen am 10. Februar 2009 bekannt. Qimonda trage damit der Marktentwicklung Rechnung und reduziere "Verlust bringende Aktivitäten", so Frank Prein, Geschäftsführer bei Qimonda Dresden. "Diesem Vorgehen haben der vorläufige Insolvenzverwalter sowie der Gläubigerausschuss zugestimmt", sagte er.
Die dramatische Krise auf dem Markt für Speicherchips habe Qimonda voll getroffen, so Infineon-Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley. "Bei den ohnehin grauenhaft fallenden Marktpreisen - zeitweise um 80 Prozent - bleibt ihnen nur eine Chance: Sie müssen auch die Produktionskosten rasant senken. Doch das gelang Qimonda nicht ausreichend. Folge: Monat für Monat musste Qimonda Bares auf verkaufte Chips legen. Das lässt sich nicht lange durchhalten."
Nach Angaben des Qimonda-Mutterkonzerns Infineon hat ein Investor aus China Interesse am Kauf des insolventen Speicherchipherstellers. Laut einem Medienbericht soll es sich dabei um den chinesischen Halbleiterhersteller CSMC handeln. Qimonda bestätigt, dass erste Gespräche mit potenziellen Interessenten in den vergangenen Tagen bereits geführt wurden. "Es ist jedoch noch zu früh, um hier eine Bewertung vorzunehmen", so Insolvenzverwalter Michael Jaffé und Qimonda-Vorstandschef Kin Wah Loh heute in einer gemeinsamen Erklärung. Ein Investor müsse bis Ende März gefunden sein, um die Fortführung des Geschäftsbetriebs bei Qimonda zu gewährleisten. Ansonsten würde Qimonda voraussichtlich liquidiert, hieß es weiter.
Die Entwicklung der hauseigenen 46-nm-Buried-Wordline-Technologie werde trotz Herunterfahren der Maschinen unvermindert vorangetrieben. Bereits seit November 2008 liefert Qimonda seine Bausteine mit Buried Wordlines aus. "Vergraben" sind die Datenleitungen dabei unterhalb der Speicherzelle, was deutlich kleinere Chips und damit eine höhere Kapazität in der Fertigung bedeutet. Zudem sollen die Speicherbausteine besonders stromsparend arbeiten.
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