Lenovo feuert US-amerikanischen Konzernchef nach Verlusten
Chinesischer Aufsichtsratsboss Yang Yuanqing übernimmt
Der Computerhersteller Lenovo setzt nach einem Verlustquartal seinen US-amerikanischen Konzernchef Bill Amelio ab. Den Posten übernimmt der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Yang Yuanqing.
Der chinesische Computerhersteller Lenovo hat nach Verlusten in seinem dritten Geschäftsquartal 2008/2009 Konzernchef Bill Amelio (51) abgesetzt. Der frühere Dell-Manager Amelio kam 2005 nach der Übernahme der Notebooksparte IBMs zu Lenovo. Sein Dreijahresvertrag werde nicht verlängert, gab Lenovo in Hongkong bekannt.
In chinesischen Unternehmen werden Toppositionen selten mit Ausländern besetzt. Mit dem bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Yang Yuanqing (44) ist wieder ein Chinese an der Konzernspitze. Yangs Nachfolger als Aufsichtsratsvorsitzender wird Liu Chuanzhi (64), der dem Gremium als Mitbegründer Lenovos bereits angehört. Der Führungswechsel wurde am 4. Februar 2009 vollzogen, hieß es von dem viertgrößten PC-Hersteller der Welt.
Liu gab an, dass Strategieänderungen in der sich verschärfenden Weltwirtschaftskrise, die besonders die Unternehmenskunden in entwickelten Industriestaaten wie den USA treffe, der Anlass für den Führungswechsel waren. Seit der Übernahme der IBM-Sparte habe "Lenovo sich auf internationale Märkte und dort vorwiegend auf große Unternehmenskunden konzentriert", sagte Liu. "Aber von der gegenwärtigen Wirtschaftskrise sind besonders unsere Firmenkunden betroffen. Jetzt müssen wir uns deshalb auf China und die aufstrebenden Märkte in den Schwellenländern mit den dortigen Firmenkunden und Endverbrauchern konzentrieren", sagte Liu.
Lenovo bleibe aber ein international aufgestelltes Unternehmen. Yang, der die Firma schon von 2001 bis 2004 führte, werde vom Firmensitz in North Carolina (USA) aus, wo er auch ansässig ist, den Konzern führen. Rory Read, ein erfahrener IBM-Manager, wurde zugleich zum Chief Operating Officer befördert.
In seinem dritten Quartal des Geschäftsjahres 2008/2009, das am 31. Dezember 2008 endete, erwirtschaftete Lenovo einen Verlust von 97 Millionen Dollar (1,09 Dollar pro Aktie), nach einem Gewinn von 172 Millionen Dollar (1,76 Dollar pro Aktie) im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Der Absatz von Lenovo-Computern ging weltweit um 5 Prozent zurück. In China, wo der Hersteller zunehmend durch die US-Wettbewerber Hewlett-Packard und Dell unter Druck gerät, wurden 7 Prozent weniger verkauft. Der Umsatz fiel um 20 Prozent auf 3,59 Milliarden Dollar. Nach eigenen Angaben fiel Lenovos Anteil am Weltmarkt im vierten Kalenderquartal 2008 von 7,5 auf 7,2 Prozent. Lenovo hatte bereits im Januar 2009 eine Verlustwarnung abgegeben und die Streichung von 2.500 Arbeitsplätzen angekündigt.
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Ja dann sag das doch auch im Post und sprech nicht nur vom Akku der zickt :-) Sonst...