Auch Telekom schnüffelte Konten der Beschäftigten aus
Bundesdatenschützer: Unternehmer-Selbstjustiz etabliert sich
Ähnlich wie die Bahn hat auch die Deutsche Telekom Kontoverbindungen von Beschäftigten abgeglichen. Betroffen waren 140.000 Menschen. Bundesdatenschützer Peter Schaar fordert ein Ende der Selbstjustiz der Konzerne.
Bei der Deutschen Telekom sind unbefugt die Bankverbindungen der Mitarbeiter nach Unregelmäßigkeiten abgeglichen worden. Das berichten die Berliner Zeitung und das Magazin Stern. Nach den Informationen wurden 140.000 Lohn- und Gehaltskonten der Belegschaft mit denen der Geschäftspartner des Bonner Konzerns "zu Testzwecken" abgeglichen. Das habe der Betrugsbekämpfung gedient, zitiert das Magazin die Telekom. Die wenigen Treffer hätten sich aber "letztlich als nicht stichhaltig erwiesen", so die Telekom. Von der Aktion im Frühjahr 2006 waren Mitarbeiter aus der Konzernzentrale und der Festnetzsparte T-Com betroffen.
Bundesdatenschützer Peter Schaar forderte Aufklärung von der Konzernführung. Nötig sei ein Arbeitnehmer-Datenschutzgesetz: "Die Daten von Mitarbeitern dürfen nur zu arbeitsrechtlichen Zwecken wie Lohnbuchhaltung verwendet werden". Präventive Datenabgleiche seien nicht akzeptabel, sagte Schaar. "Es darf sich keine Unternehmen-Selbstjustiz etablieren, die ohne gesetzliche Grundlage und ohne richterliche Kontrolle abläuft", erklärte er. Auch FDP-Innenexperte Max Stadler tritt für klare Regelungen zum Schutze der Daten der Beschäftigten ein.
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Es ist beschlossene Sache, diesen Vorfall herunter zu spielen. Mehdorn wird in naher...
Dann wäre all dies auch kein Skandal.
Daten dürfen an Dritte übergeben werden, wenn entsprechende Geheimhaltungsklauseln...
Es besteht eben ein erheblicher Aufklärungsbedarf. Niemand weiß zur Zeit, was genau...