Motorolas Handysparte bricht um über 50 Prozent ein
Firma schreibt 3,58 Milliarden US-Dollar ab und verliert den Finanzchef
Motorola häuft im vierten Quartal einen gigantischen Verlust von 3,58 Milliarden Dollar an. Die Handysparte verzeichnet über 50 Prozent weniger Umsatz und der Finanzchef verlässt den Konzern ohne Angabe von Gründen.
Der Hersteller von Kommunikationselektronik Motorola hat in seinem vierten Quartal einen Verlust von 3,58 Milliarden US-Dollar (1,57 US-Dollar pro Aktie) verzeichnet. 1,56 US-Dollar pro Aktie entfielen dabei auf Abschreibungen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres erzielte der Konzern noch einen Gewinn von 100 Millionen US-Dollar (4 Cent pro Aktie). Vor Goodwill-Abschreibungen lag der Verlust bei 1 Cent pro Aktie. Die Analysten hatten auf der Berechnungsgrundlage einen höheren Verlust von 2 Cent pro Aktie erwartet.
Der Konzernumsatz sackte um 26 Prozent auf 7,14 Milliarden US-Dollar ab. Hier wurden im Vorjahr noch 9,65 Milliarden US-Dollar verbucht. Das Ergebnis lag unter den Schätzungen der Analysten.
Im laufenden ersten Quartal erwartet Motorola wieder einen Verlust von 10 bis 12 Cent pro Aktie. Die Analysten hatten nur 6 Cent pro Aktie erwartet. Eine Dividendenaussetzung soll zudem 115 Millionen US-Dollar einsparen. Die Unternehmensaktie hat in den vergangenen sechs Monaten fast 60 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Co-Konzernchef Greg Brown erklärte, er habe "aggressive Maßnahmen zur Kostensenkung" eingeleitet. Motorola erwartet davon Einsparungen in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar.
Im Januar 2009 hatte Motorola wegen Verlusten im Bereich Mobile Endgeräte die Streichung von 4.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Zuvor wurden bereits 3.000 Jobs gestrichen. Für die meisten Beschäftigten sind die Löhne und Gehälter eingefroren.
Die Firma will sich auf hochpreisige Mobiltelefone konzentrieren. Branchenexperten zweifeln aber inzwischen daran, dass das Unternehmen nach den Kürzungen in Kernbereichen noch über die notwendige Personalstärke für diesen Schritt verfügt.
Motorola lieferte im Berichtszeitraum 19,2 Millionen Handys aus, ein Rückgang um 53 Prozent. Die Sparte "Mobile Endgeräte" weitete die Verluste entsprechend aus, der Umsatz gab hier um 51 Prozent nach.
Ohne Begründung gab Motorola zudem den Weggang von Finanzchef Paul Liska bekannt. Übergangsweise übernimmt der Chef der internen Konzernaufsicht Edward Fitzpatrick den Posten. Die Suche nach einem Nachfolger sei angelaufen, hieß es weiter.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Motorola kann sich wohl bald zu SEL Alcatel und Siemens gesellen.
Aber auch nur fast.
Du lebst auch noch im letzen Jahrtausend..
Jo. Man brauch nur die berichte der andere anschauen, egal ob Motorola, SonyEricsson oder...
Doch. Beides sind Handyhersteller die mit Gewinneinbrüchen kämpfen müssen. Schau dir...