Persönliche Videotarnkappe in Sicht
Unscharf dank GPS-Telefon
HP testet eine neue Technologie, die Gesichter von Personen auf Videoaufnahmen aus Überwachungskameras unscharf machen soll. Der Haken bei der Sache: Wer unkenntlich sein möchte, muss sich vorher registrieren und permanent seine Position erfassen lassen.
Überwachungskameras sind überall: im Supermarkt, in der Regionalbahn und im Museum. Ganz unfreiwillig spielt jeder Bürger permanent in einer Fülle von Filmen mit, deren Drehbuch er nicht kennt. Wer sich in seiner Statistenrolle nicht wohl fühlt, könnte sich in Zukunft eine elektronische Tarnkappe aufsetzen, wenn es nach dem HP-Forscher Jack Brassil geht. Brassil hat eine Technologie entwickelt, die ausgewählte Gesichter in Videoaufzeichnungen unscharf macht. Der New Scientist berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über Brassils Entwicklung.
Die elektronische Videotarnkappe namens Cloak funktioniert so, dass ihr Besitzer permanent seine Position an die Betreiber von Überwachungskameras meldet. Das funktioniert beispielsweise mit einem Mobiltelefon, das über einen eingebauten GPS-Chip verfügt. Beim Betreiber der Videokameras wird anhand der übermittelten GPS-Koordinaten die Position des Mobiltelefonbesitzers in den Videoaufnahmen ermittelt und per Software das Gesicht der Person unscharf gemacht. Werden die Videoaufnahmen weitergereicht, kann der Cloak-Nutzer darauf nicht mehr ohne weiteres identifiziert werden.
Die Tatsache, dass der Nutzer sich zunächst registrieren lassen muss, um nicht auf den Videoaufnahmen erkennbar zu sein, ruft Kritiker auf den Plan. Ian Brown vom Oxford Internet Institute hält Brassils Ansatz für grundsätzlich falsch: "Die Leute sollten nicht zu einer Registrierung genötigt sein, um ihre Privatsphäre zu schützen. Dieses System dient sogar dazu, die Privatsphäre zu verletzen, da man dem Dienst jederzeit mitteilen muss, wo man sich gerade befindet."
Diese Kritik sei nicht ganz unberechtigt, gibt Brassil zu. Sein Ansatz stelle sicherlich nicht jedermann zufrieden. Andererseits sei es doch so: "Die Technologie entwickelt sich viel schneller als unsere Fähigkeit, ihre Auswirkungen auf den Datenschutz zu verstehen." [Robert A. Gehring]
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Klingt ja eigentlich ganz gut :3
Der Erste April ist erst in zwei Monaten, ist das dem Herrn bewusst? Eine lueckenlose...
Willkommen in der neuen Diktatur.
Das ist der größte Witz seit langem: "Der Mörder der kleinen J. wird gebeten, sich...