Europas digitale Bibliothek ist wieder online
Neue "Testphase" eingeläutet
Das Internetportal der europäischen digitalen Bibliothek Europeana ist seit Weihnachten wieder online. Nach dem Crash bei der Eröffnung Mitte November kommt nun neue Hardware zum Einsatz.
Am 20. November 2008 legte die europäische digitale Bibliothek Europeana einen spektakulären Fehlstart hin. Mit einem solchen Ansturm auf das digitalisierte Kulturgut Europas hatten die Europeana-Macher offensichtlich nicht gerechnet. Mehr als fünf Millionen Anfragen pro Stunde zwangen die Server in die Knie. Europeana sei "ein Opfer ihres Erfolgs" geworden, erklärte dazu ein Sprecher der für das Projekt zuständigen EU-Kommissarin Viviane Reding. Es hätten einfach zu viele Nutzer nach digitalen Fassungen der Werke von Da Vinci, Kafka oder Cervantes gesucht.
Mit dem zu Weihnachten erfolgten Neustart der Europeana soll nun vieles besser werden, wenn auch "noch nicht optimal in dieser Testphase". In Spitzenzeiten wird die Anzahl der zulässigen Anfragen "begrenzt werden", heißt es auf der Startseite.
Ein kurzer Test der im Erscheinungsbild an Google angelehnten Suchmaschine bringt kurze Antwortzeiten und auf den ersten Blick passend erscheinende Treffer. Die Suchergebnisse werden mit verlinkten Icons präsentiert. Folgt man dann den Links, um sich die digitalisierten Werke anzeigen zu lassen, stößt man jedoch schnell an Grenzen. So heißt es nicht selten: "Something went wrong! An email has been sent to inform our technical staff. Please try another search." Ob der Bestand tatsächlich 2 Millionen digitalisierte Werke umfasst, wie angekündigt, lässt sich nicht beurteilen. Mit der Zuordnung von Treffern und Medientypen hapert es ebenfalls. So stellen sich gefundene Videos teils als JPEG-Bilder heraus und nicht alles, was als Text angeboten wird, ist auch tatsächlich ein Text.
Alles in allem gewinnt man den Eindruck, dass hier mit heißer Nadel gestrickt wurde und wird. Auch, wenn die Suchmaschine deutlich als Betaversion gekennzeichnet ist, hätte man bei einem EU-Prestigeprojekt schon etwas mehr erwartet.
Geht alles nach Plan, soll die Europeana 2010 vollständig ausgebaut und funktionsfähig sein. Der Öffentlichkeit sollen dann mehr als sechs Millionen kultureller Artefakte aus der europäischen Geschichte in digitaler Form präsentiert werden. [von Robert A. Gehring]
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