USA: FCC gibt Frequenzlücken für Internet frei

FCC gibt Frequenzen zur offenen Nutzung frei - "WiFi auf Steroiden" erwartet

Am Tag der US-Präsidentenwahl hat die Federal Communication Commission entschieden, Teile des für Fernsehsender reservierten Frequenzspektrums für die unlizenzierte Nutzung durch neue Geräte freizugeben.

Artikel veröffentlicht am , Meike Dülffer

Gegen den erbitterten Widerstand von Fernsehsendern und Broadway-Theatern hat die Federal Communication Commission (FCC) am 4. November einstimmig entschieden, Teile der Frequenzbereiche aus dem Spektrum für Fernsehsender zur Nutzung für nahezu beliebige Zwecke freizugeben. Es handelt sich um sogenannte Zwischenräume ("white spaces") zwischen Frequenzen unterschiedlicher Fernsehsender, die bisher zur Vermeidung von Bildstörungen durch Interferenzen ungenutzt blieben. Google, Hewlett-Packard, Microsoft und andere Technologieunternehmen hatten sich bei der FCC dafür stark gemacht, die ungenutzten Frequenzbereiche freizugeben. Sie hatten dabei unter anderem auch auf das Beispiel WLAN verwiesen, das ebenfalls in einem ehemals reservierten Frequenzbereich operiert.

Nach umfangreichen eigenen Tests hat die FCC entschieden, dass sich die Zwischenräume sicher nutzen lassen, beispielsweise um einen mobilen Breitband-Internetzugang zu ermöglichen. Die neuen FCC-Regeln erlauben sowohl stationäre wie auch mobile Endgeräte. Alle Geräte, die in den neu freigegebenen Frequenzbereichen operieren sollen, müssen zuvor durch das FCC-Labor getestet und zertifiziert werden. Besondere Vorkehrungen wurden getroffen, um zu verhindern, dass mobile Mikrofone - wie sie beispielsweise in großen Theatern zum Einsatz kommen - im Betrieb gestört werden.

Der FCC-Vorsitzende Kevin J. Martin äußerte sich zufrieden über die einstimmige Entscheidung: "Die Öffnung der Zwischenräume wird die Schaffung eines 'WiFi auf Steroiden' ermöglichen. Sie hat das Potenzial, den drahtlosen Internetzugang zu verbessern. Verbraucher werden von einer wachsenden Vielfalt von internetbasierten Produkten und Dienstleistungen profitieren. Verbraucher im ganzen Land erhalten so Zugang zu Geräten und Diensten, von denen sie bisher höchstens geträumt haben mögen."

Google-Gründer Larry Page begrüßte die FCC-Entscheidung in seinem Blog: "Das ist ein klarer Sieg für die Internetnutzer und alle, die gute drahtlose Kommunikation wollen... Ich habe schon immer gedacht, dass Ingenieure und Unternehmer viele unvorstellbare Dinge in diesem Frequenzbereich machen können."

Die FCC hat zwei unterschiedliche Verfahren für die störungsfreie Nutzung der Funkfrequenzen zugelassen. Im ersten Verfahren müssen Geräte ihre eigene Position bestimmen und dann anhand der Position via Internetzugang in einer Datenbank nach einem im jeweiligen Gebiet freien Frequenzbereich suchen, den sie nutzen dürfen. Je nach Aufenthaltsort werden die Geräte unterschiedliche Frequenzen nutzen müssen.

Im zweiten Verfahren können die Geräte auf eine Datenbankabfrage verzichten. Stattdessen müssen sie aktiv das lokale Funkspektrum scannen, um herauszufinden, welche Frequenzbereiche besetzt und welche frei sind. Die freien Bereiche dürfen sie nutzen. In ihrer Pressemitteilung anlässlich der Spektrumfreigabe hat die FCC klargemacht, dass Geräte der zweiten Klasse einem noch rigoroseren Prüfprozess unterworfen werden. [von Robert A. Gehring]

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Warnmeldungen
Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast

Zwischenfazit nach 100 Tagen: Bislang wurden bundesweit 77 Alarmmeldungen per Cell Broadcast übertragen.

Warnmeldungen: Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast
Artikel
  1. Vermona: Zufall und Synthesizer
    Vermona
    Zufall und Synthesizer

    Wie aus einem großen DDR-Staatsbetrieb ein erfolgreicher kleiner Hersteller von analogen Synthies wurde.
    Von Martin Wolf

  2. Digitalisierung: Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung
    Digitalisierung
    Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung

    Naht allmählich das Ende der Technologie? Die Bundesnetzagentur hat 2022 viel weniger Beschwerden über Fax-Spam bekommen als im Jahr zuvor.

  3. Ceconomy AG: Media Markt plant offenbar Reparaturabo
    Ceconomy AG
    Media Markt plant offenbar Reparaturabo

    Egal wo die Ware gekauft wurde: Bei Media Markt soll man künftig seine Elektronikgeräte reparieren lassen können - mit einem zweistufigem Abo.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • SanDisk Ultra NVMe 1 TB ab 39,99€ • Samsung 980 1 TB 45€ • MindStar: be quiet! Pure Base 500 69€, MSI MPG B550 Gaming Plus 99,90€, Palit RTX 4070 GamingPro 666€, AMD Ryzen 9 7950X3D 699€ • Corsair DDR4-3600 16 GB 39,90€ • KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€ • Kingston Fury 2 TB 129,91€ [Werbung]
    •  /