Google und Yahoo legen neue Pläne für Onlinewerbung vor
Überarbeitete Zusammenarbeit verkürzt Laufzeit und beschränkt Yahoos Einkünfte
Google und Yahoo haben ihre gemeinsamen Pläne überarbeitet, nachdem die Verhandlungen mit den US-Wettbewerbshütern über die Zusammenarbeit bei der Onlinewerbung zu scheitern drohten. Die Neufassung sieht eine Beschränkung von Yahoos Einkünften aus dem gemeinsamen Werbegeschäft sowie eine Verkürzung der Zusammenarbeit von zehn auf zwei Jahre vor.
Google und Yahoo ändern auf Druck des US-Justizministeriums offensichtlich ihre Zusammenarbeit bei der Onlinewerbung. Die beiden Partner hätten dem Ministerium am Wochenende bereits einen neuen Vorschlag eingereicht, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf eingeweihte Quellen. So wollten sie einer Wettbewerbsklage zuvorkommen.
Der neue Plan schränke die Zusammenarbeit in mehreren Punkten ein, so die Tageszeitung. Er sieht vor, dass Yahoos Einkünfte aus der Werbezusammenarbeit mit Google nur 25 Prozent von Yahoos Suchmaschineneinkünften ausmachen dürfen. Eine solche Obergrenze hatte es zuvor nicht gegeben.
Daneben wollen die zwei Internetunternehmen die Laufzeit ihrer Zusammenarbeit verkürzen. War die Partnerschaft ursprünglich auf zehn Jahre ausgelegt, soll sie nun auf zwei Jahre beschränkt werden. Außerdem wird noch einmal betont, dass es sich um eine nichtexklusive Vereinbarung handelt. Googles Werbekunden können ablehnen, dass ihre Anzeigen auf Yahoo-Seiten ausgeliefert werden. Außerdem können sie wählen, ob die Werbung auf kanadischen oder auf US-Seiten angezeigt wird.
Die im Juni 2008 verkündete Zusammenarbeit sieht vor, dass Google kontextbezogene Textanzeigen auf Yahoos Webseiten ausliefern soll. Wettbewerbshüter und Konkurrenten kritisierten jedoch, dass die beiden Unternehmen dann den Onlinewerbemarkt in den USA dominieren würden.
In den letzten Wochen hatten Google und Yahoo in mehreren Gesprächen mit Vertretern des US-Justizministeriums versucht, die Bedenken der Wettbewerbshüter auszuräumen. Das war ihnen offensichtlich nicht gelungen, weshalb Ende vergangener Woche bereits darüber spekuliert wurde, die beiden Unternehmen würden ihre gemeinsamen Pläne aufgeben.
Ob sich die Politiker mit der überarbeiteten Version der Zusammenarbeit zufriedengeben werden, ist noch unklar. Auch die Werbeindustrie, die Sturm gegen die Kooperation von Google und Yahoo gelaufen war, hat sich noch nicht dazu geäußert.
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