AMD will trotz Fabrikverkauf Intel-Patente weiter nutzen
"Intel soll Verträge gründlich lesen"
Der US-Chiphersteller AMD erwartet von der Ausgründung seiner Fabriken in ein neues Unternehmen, das von den arabischen Emiraten kontrolliert wird, keine Probleme für das geheime Kreuz-Lizenz-Abkommen mit dem Erzkonkurrenten Intel.
AMD sieht nach dem Konzernumbau keine Probleme mit der weiteren Nutzung von Intel-Lizenzen zur Prozessorfertigung. "Bei der Gründung der Foundry Company haben wir den Rahmen des Abkommens strikt beachtet", erklärte AMD-Justiziar Harry Wollin den Dresdner Neueste Nachrichten. Wenn Intel etwas anderes behaupte, sollten die Verantwortlichen die Verträge noch einmal genau studieren, rät er. Auch die Konzernsprecher Jan Gütter und Jens Drews sagten der Zeitung, das Abkommen sei ihrer Ansicht nach nicht in Gefahr. "Unsere Anwälte haben diese Problematik sehr sorgfältig geprüft. Wir sind uns sicher, dass uns kein Unbill droht."
AMD bezieht sich auf ein teilweise geheimes Kreuz-Lizenz-Abkommen, das Intel und AMD laut Berichten erstmals 1976 abgeschlossen und 2001 erneuert haben. Die Vereinbarung, die bis 2010 laufen soll, habe Beschränkungen für den Transfer von Patenten und Lizenzen. "Wir wissen noch nicht genug. Wir haben viele Fragen zur Struktur dieser Vereinbarung", so Intel-Sprecher Chuck Mulloy . "Wir müssen sichergehen, dass unsere geistigen Urheberrechte nicht verletzt werden."
Hintergrund: AMD kann eine eigene Fertigung nicht mehr finanzieren und lagert seine Fabriken in ein Gemeinschaftsunternehmen mit staatlichen Investmentkonzernen aus Abu Dhabi aus, die bereits große Anteile an der US-Firma halten. Sie schießen zwischen 3,6 bis 6 Milliarden US-Dollar in das neue Gebilde Foundry Co., das auch für andere Chipentwickler fertigen wird. Auch die Dresdner Chipfabrik wechselt den Besitzer. Die arabischen Investoren halten mit 55,6 Prozent bei Foundry die Mehrheit.
Laut den Dresdner Neuesten Nachrichten gibt es eine Sektion "1.22" in dem Lizenzvertragswerk, nach der das Abkommen auch für Töchterfirmen gilt, soweit AMD an diesen mindestens die Hälfte der Anteile oder die Hälfte der Kontrollrechte hat. Während AMD nach der Auslagerung der Fabriken an Foundry Company nur mehr 44,4 Prozent an den Dresdner Fertigungsstätten besitzt und die Kontrollemehrheit bei "Advanced Technology Investment Company" (ATIC) aus Abu Dhabi liegt, hat sich AMD aber 50 Prozent der Direktorenposten einschließlich der Kontrollrechte gesichert.
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Nicht ganz so bescheuert wie die Antwort. Die Mehrzahl von Tochterfirma heißt...
Das sollte eigentlich nur ein kleiner Feierabend-Gag sein, da der Volksmund unter...
sollte einfach zu machen.
...schon das alleine würde mich schockieren ;D