3.000 müssen bei Qimonda gehen
Künftig Konzentration auf Infrastruktur- und Grafikprodukte
Die Infineon-Tochter Qimonda verkauft große Geschäftsbereiche, schließt eine Fabrik und baut weltweit 3.000 Stellen ab. In Dresden wird die Backend-Fertigung von Komponenten und Modulen bis Ende März 2009 eingestellt. Qimonda will sich künftig auf Infrastruktur- und Grafikprodukte konzentrieren. Finanzchef Michael Majerus gibt seinen Job auf.
Der Chiphersteller Qimonda kündigt ein globales Umbauprogramm an und tritt seine Beteiligung an Inotera Memories an den US-Konkurrenten Micron Technology ab. Qimonda besitzt eine Beteiligung in Höhe von 35,6 Prozent an Inotera, einem Joint Venture mit dem taiwanischen Unternehmen Nanya Technology. Inotera ist mit seinen Werken in Taoyuan County auf die Herstellung von DRAM-Wafern spezialisiert. Micron kauft von dem deutschen Chiphersteller Inotera-Aktien für rund 400 Millionen US-Dollar in bar in zwei Teilzahlungen. Der US-Chiphersteller Micron hatte am 9. Oktober 2008 angekündigt, 2.850 Beschäftigte zu kündigen.
Qimonda geht davon aus, infolge der Transaktion einen einmaligen Buchverlust aus der Inotera-Beteiligung von ungefähr 300 Millionen Euro zu verzeichnen.
"Der tiefgreifende gegenwärtige Abschwung in der DRAM-Industrie und die Konsequenzen für unsere finanzielle Situation haben uns veranlasst, unser Geschäftsmodell neu auszurichten", sagte Qimonda-Chef Kin Wah Loh. Qimonda plane, sich zukünftig auf Infrastruktur- und Grafikprodukte zu konzentrieren, die auf der neuen Buried-Wordline-Technologie aus der 300-mm-Produktion basieren.
Qimonda plant, die Fertigung in seiner 200-mm-Anlage in Richmond (USA) bis zum Januar 2009 einzustellen. Damit komme der Ausstieg des Unternehmens aus der 200-mm-Fertigung zum Abschluss. Die Backend-Fertigung für Komponenten und Module in Dresden schließt bis Ende März 2009.
Zurückfahren wird das Unternehmen seine Ausgaben für Forschung, Entwicklung und Verwaltung. Die Mitarbeiterzahl wird hauptsächlich in München, Dresden und Raleigh (USA) um 3.000 reduziert. Qimonda-Sprecher Ralph Heinrich sagte Golem.de, derzeit würden keine Zahlen für die Abbaupläne in den einzelnen Standorten bekanntgegeben. Der Plan werde bis Ende des dritten Geschäftsquartals 2009 Einsparungen von weltweit etwa 450 Millionen Euro jährlich bringen. Qimonda erwartet zugleich Restrukturierungskosten in Höhe von etwa 50 Millionen Euro im nächsten Geschäftsquartal. "Qimonda sucht weiterhin nach finanziellen oder strategischen Partnerschaften", hieß es weiter.
Der zugleich angekündigte Rücktritt von Finanzchef Michael Majerus erfolge "auf eigenen Wunsch". Chief Operating Officer Thomas Seifert übernimmt seine Aufgaben für eine Übergangszeit.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
K.T.
Was aber nicht überraschend kommt wenn wir mal ehrlich sind. Das liegt meiner Meinung...
in den meisten Fällen bei dem Unternehmen nix Gutes. Diejenigen die auf dem Markt die...
... die Headline liest sich etwas eigenartig :)