US-Wahlcomputer können nicht zählen
Fehlerhafte Systeme werden zur US-Präsidentenwahl zum Einsatz kommen
Die für die kommende US-Präsidentenwahl zugelassenen Wahlcomputer sind nicht in der Lage, die abgegebenen Stimmen korrekt zusammenzuzählen. Das wurde bei der Untersuchung von Ungereimtheiten im US-Bundesstaat Ohio festgestellt.
Auch wenn aktuellen Meinungsumfragen zufolge der Demokrat Barack Obama deutlich vor dem Republikaner John McCain liegt, ist der Ausgang der Wahl des nächsten US-Präsidenten noch nicht entschieden. Wie bei demokratischen Wahlen üblich, stehen vor dem Sieg Stimmabgabe und Stimmauszählung. Und dabei könnte es mehr als spannend werden, können doch die für die Stimmauszählung eingesetzten Computer nicht richtig zählen. Das hat zumindest die Überprüfung der Computer im US-Bundesstaat Ohio ergeben, berichtet die Computerworld. Zuvor war es bei lokalen Wahlen zu Unstimmigkeiten gekommen, in deren Folge die Überprüfung der verwendeten Systeme veranlasst worden war.
Von dem in Ohio festgestellten Fehler sind nicht nur die elektronisch abgegebenen Stimmen, sondern auch die traditionell auf Papierbögen abgegebenen Stimmen betroffen. Der in Ohio entdeckte Fehler liegt bei den Servern, an die die ausgezählten Stimmen aus den einzelnen Wahlbüros übermittelt werden. Beim Addieren der Stimmen kommt es dort zu Stimmenverlusten. Der Lieferant der Wahlcomputer, die Diebold-Tochter Premier Elections Solutions, hat die Probleme bereits zugegeben. Eine Korrektur der Fehler bis zur Wahl ist praktisch nicht mehr möglich, da alle zur Wahl zugelassenen Systeme vorher überprüft und zertifiziert werden müssen.
Im Interview mit Computerworld zeigt sich die Staatssekretärin von Ohio, Jennifer Brunner, einigermaßen entsetzt über die Ergebnisse der Wahlcomputer-Tests: "Als ich die Ergebnisse sah, dachte ich, ich müsse mich übergeben. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm ist. Und es war schlimm - es war schrecklich."
Ursprünglich hatte der Hersteller Premier den Fehler auf die auf den Wahlcomputern zum Einsatz kommende Antivirensoftware von McAfee geschoben. Weitergehende Tests hatten die Vermutung aber widerlegt. Inzwischen hat Premier eingeräumt, dass der Fehler im Programmcode aus dem eigenen Hause liegt. Bis wann er beseitigt sein wird, ist noch nicht klar. Klar ist nur, dass die fehlerhaften Computer weiterhin im Einsatz sind. [von Robert A. Gehring]
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Nicht nur das. Laut "Hacking Democracy" werden die Stimmzählungen später in MSAcess...
Mit Sicherheit nicht. Sie hätten dann nur die von der letzten Wahl benutzt. Die sind...
Bares, und zwar in die Kassen von Microsoft.
"Land der unbegrenzten Möglichkeiten" eben! Die Möglichkeit, dass Wahlcomputer (mit...