Linux-Kernel 2.6.27 verbessert Webcam-Unterstützung
Eine Änderung gibt es bei der Behandlung externer Firmware-Images, die teilweise von den Treibern benötigt werden. Oft stehen diese Images nicht unter einer freien Lizenz und dürfen teilweise sogar nicht einmal weiterverteilt werden. Die enthaltenen Firmware-Images liegen daher nun nicht mehr beim Treiberquelltext, sondern im Verzeichnis "firmware/". Standardmäßig wird die Firmware nun nicht mehr in den Treiber kompiliert, sondern unter /lib/firmware installiert, von wo die Treiber sie laden können. Es gibt aber auch weiterhin die Möglichkeit, sie direkt mit in den Treiber einzubinden oder sogar an das Kernel-Image zu hängen.
Eine neue Suspend- und Hibernate-Infrastruktur soll verschiedene Probleme mit den Schlafzuständen beheben. Wie üblich enthält die neue Kernel-Version außerdem eine ganze Reihe neuer Treiber. So ist der Ath9k-Treiber für verschiedene WLAN-Chips von Atheros enthalten. Die unterstützten Chips arbeiten bereits nach dem neuen, schnelleren Standard IEEE 802.11n. Änderungen gibt es auch beim Ath5k-Treiber. Der ist gewissermaßen der Vorgänger von Ath9k und unterstützt die Chipsätze, die noch nicht nach 802.11n arbeiten. Mit Atl1e ist außerdem ein Treiber für den Atheros-Gigabit-Chip L1E enthalten.
Der Iwlwifi-Treiber unterstützt nun Geräte aus der Familie Intel Wireless WiFi Link 5000AGN. Ebenfalls in den neuen Kernel integriert wurde mISDN. Das ISDN-Framework soll vor allem moderner sein, ist modular aufgebaut und unterstützt die HFC-ISDN-Chips. Wie üblich kamen darüber hinaus eine ganze Reihe an Video4Linux-Treibern hinzu, unter anderem für Buffalo PC-MV5L/PCI und Samsung DTOS403IH102A.
Das Problem mit Intel-PCI-Express-Netzwerkkarten umgingen die Entwickler, indem sie die Firmware mit einem Schreibschutz belegt haben. Durch einen wohl noch nicht komplett identifizierten Fehler konnte es passieren, dass der Treiber die Firmware auf der Karte überschrieb und die Hardware damit unbrauchbar machte.
Entwickler können mit dem neuen Framework Ftrace nach Code-Bereichen suchen, in denen sich das System noch optimieren lässt. Ursprünglich entstand dieses zusammen mit den Realtime-Patches für den Linux-Kernel, um Bereiche ausfindig zu machen, in denen die Reaktionszeit verbessert werden kann.
Der Linux-Kernel 2.6.27 steht wie üblich als Archiv und Patch unter kernel.org zum Download bereit. Die Linux-Distributoren werden ihn abhängig von ihrer Aktualisierungspolitik auch als Paket anbieten.
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Linux-Kernel 2.6.27 verbessert Webcam-Unterstützung |
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Wieso? Wenn demnächst Theo de Raadt den Treiber für seine Webcam in OpenBSD aufnimmt...
der socket-Branch läuft inklusive OSLEC eigentlich nur auf neueren Kerneln. Allerdings...