SAP bittet um Urlaubsverzicht
Sparkurs nach Umsatzwarnung
Der Hersteller von Unternehmenssoftware SAP hat nach einer Umsatzwarnung deutliche Konsequenzen gezogen. In einem Rundschreiben werden einschneidende Sparmaßnahmen angekündigt und zum Urlaubsverzicht aufgerufen. Unternehmensweit gilt Einstellungsstopp.
Laut einer Umsatzwarnung vom 6. Oktober 2008 ist der SAP-Umsatz mit Softwarelizenzen und -services um 16 bis 17 Prozent auf 2,01 bis 2,02 Milliarden Euro gestiegen. Laut Prognose von Ende Juli 2008 sollte der Wert aber im oberen Bereich der Gesamtjahresprognose von 24 bis 27 Prozent liegen. Die Aktie stürzte nach der Bekanntgabe ab.
"Die Entwicklung der Finanzmärkte in den letzten Wochen ist für viele Unternehmen dramatisch und beunruhigend. Diese Sorgen führten zu einem sehr abrupten und unerwarteten Abschwung unseres Geschäftes unmittelbar vor Ende des dritten Quartals", bekannte SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann. Der Konzern habe sich den Auswirkungen der "Finanz- und Wirtschaftskrise", die seit der zweiten Septemberhälfte die Märkte erfasst habe, nicht entziehen können.
Laut einer internen E-Mail der SAP-Führung an die Mitarbeiter, die der Rhein-Neckar-Zeitung vorliegt, hat die Wachstumsdelle des Softwarekonzerns, der bislang als relativ krisenfest galt, sofortige und einschneiden Konsequenzen.
"Unternehmensweit gilt ein kompletter Einstellungsstopp", heißt es in dem Schreiben von Kagermann und Leo Apotheker. "Alle zurzeit unbesetzten Stellen werden gestrichen." Entwicklungsaufgaben, die von externen Unternehmen erledigt werden, kommen auf den Prüfstand, um zu klären, ob sie sich ins Jahr 2009 verschieben lassen. Reisen ohne Kundenbezug sind gestrichen, interne Besprechungen sind inhouse abzuhalten. Für Büroausstattung gibt es einen Kaufstopp, zuerst sollen Lagerbestände geräumt werden.
"Wir müssen alles tun, um die Kosten einzusparen, die wir beeinflussen können", heißt es weiter. Die SAP-Mitarbeiter sollen ihren Urlaub nehmen, damit die Urlaubsrückstellungen aufgelöst werden können. Jedes Vorstandsmitglied verzichtet auf zehn Urlaubstage, die Mitarbeiter könnten sich dem anschließen. "Alle genannten Maßnahmen sind sehr ernst zu nehmen, da wir die weitere Entwicklung der Marktsituation nicht vorhersehen können", schreiben die Vorstände. Sie seien erforderlich, um "einschneidendere Maßnahmen" zu verhindern.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Oft genug schmiert mir in meiner gut gepflegten XP-Umgebung der explorer.exe-Prozess ab...
Wie wahr... *kotz*
Wenn du sprichst wie ein Orakel ist es doch kein Wunder das du gewonnen hast.
Wie war das mit dem Paragraphen der jeden Arbeitslosen dazu zwingt jedwede Arbeit...