AMD verkauft Werke - auch in Deutschland (Update 2)
Nachtrag vom 7. Oktober 2008, 12:15 Uhr:
Übersicht der Kapitalströme
AMD hat noch vor einer für 14:00 Uhr angesetzten Telefonkonferenz das Joint Venture mit der arabischen "Advanced Technology Investment Company" (ATIC) bestätigt. Am Ende des Transferprozesses wird AMD 44,4 Prozent an der neuen "The Foundry Company" halten, ATIC 55,6 Prozent. Den Namen des neuen Unternehmens bezeichnet AMD noch als vorläufig. Den Wert der Dresdner Fabriken setzt AMD mit 2,4 Milliarden US-Dollar an, 1,4 Milliarden US-Dollar will ATIC an frischem Geld investieren.
Die Foundry Company soll in Zukunft nicht nur die Dresdner Werke weiterführen, sondern auch die lange geplante und immer wieder verschobene "Fab 4x" in Saratoga County, im US-Bundesstaat New York, aufbauen.
Nachtrag vom 7. Oktober 2008, 14 Uhr
"In einem ersten Schritt werden wir erhebliche Mittel in den Ausbau von Fab38 zu einem hochmodernen 300-mm-Werk investieren", sagte Hans Deppe, Corporate Vice President und Geschäftsführer des Standortes Dresden. Die Niederlassung werde zum Eckpfeiler eines "neuen, weltweit aufgestellten Halbleiterunternehmens". Nach den Angaben arbeiten am Dresdner Standort derzeit rund 2.800 Ingenieure, Techniker und Spezialisten.
Foundry soll nach Angaben von AMD-Chef Dirk Meyer jährlich für rund 1,5 Millionen US-Dollar Wafer an AMD liefern. Zu Umsätzen mit möglichen anderen Kunden wie beispielsweise IBM sagten beide Unternehmen noch nichts.
ATIC steckt 2,1 Milliarden US-Dollar in Foundry, wovon 1,4 Milliarden direkt in die Neugründung fließen. Foundry übernimmt zudem 1,2 Milliarden US-Dollar AMD-Schulden. Über die nächsten fünf Jahre fließen von ATIC zudem 3,6 bis 6 Milliarden an Equity-Finanzierung in Foundry, um den Ausbau zu bestreiten. AMD verbessert so seine Liquidität und gibt 58 Millionen neue Aktien und Optionsscheine für weitere 30 Millionen Anteilsscheine heraus, hieß es weiter.
Die in den letzten Wochen zeitweise unter 3 Euro gehandelte AMD-Aktie ist durch die nun bestätigte Aufspaltung des Unternehmens zum Spekulationsobjekt geworden. Bereits als AMD im September 2008 bestätigte, seine Fertigung auslagern zu wollen, erreichte das Papier ein neues Drei-Monats-Hoch von rund 4,50 Euro. Noch vor der Bestätigung des Verkaufs an die Araber legte die AMD-Aktie am Vormittag des 7. Oktober 2008 zeitweilig um 10 Prozent zu.
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AMD verkauft Werke - auch in Deutschland (Update 2) |
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Eine sauber ordentliche marktgerecht Unternehmenspolitik wäre von AMD aber besser...
Man nehme an, eine Fabrik würde 50 Jahre die gleiche CPU (im Monopol) produzieren, immer...
Nur Vize-Europameister und jetzt AMD am Abgrund. Was für ein Jahr....
Die Plattformen, die ich meine, sind CPU- technisch gesehen ja auch Low-End. Das ist...