BT startet neuen Test mit Phorm

Bis 10.000 Nutzer sollen sich beteiligen

Die British Telecom hat einen neuen Test des umstrittenen Werbesystems Webwise des Anbieters Phorm gestartet. Bis zu 10.000 Nutzer sollen sich an dem Test beteiligen. Bei dem neuen Test müssen Nutzer ausdrücklich zustimmen, dass ihr Datenstrom analysiert wird, um ihnen personalisierte Werbung auszuliefern.

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Die British Telecom (BT) hat einen neuen Feldtest mit dem umstrittenen Werbesystem Webwise des Anbieters Phorm gestartet. Bis zu 10.000 Nutzer sollen sich daran beteiligen. Während BT erste Tests des Systems ohne das Wissen der Nutzer durchgeführt hatte, müssen Nutzer dieses Mal ihre Zustimmung geben.

BT-Formular
BT-Formular

Die anonym ausgewählten Probanden erhielten, so die BT, ein Formular, um der Teilnahme an dem Feldversuch zuzustimmen oder sie abzulehnen. Dieses Formular erscheine auf jedem Computer, der zu einem ausgewählten Breitbandanschluss gehört.

Phorm bietet an, Surfern personalisiert Werbung auszuliefern, indem es deren Nutzungsverhalten auswertet. Das System des Unternehmens analysiert, welche Websites ein Nutzer besucht und nach welchen Begriffen er in Suchmaschinen sucht. Daraus erstellt es ein Profil, zu dem passende Werbung angezeigt wird.

"Zum Beispiel: Stellt BT fest, dass Sie Reiseseiten besucht haben oder nach Begriffen aus dem Reiseumfeld in Suchmaschinen gesucht haben, dann könnten Sie auf den teilnehmenden Sites statt der Anzeigen, die dort normalerweise erscheinen, Reisewerbung angezeigt bekommen", erklärt die BT auf einer eigens eingerichteten Website zu Webwise. Nach eigenen Angaben wird die BT keine Werbung zu "einer Reihe von heiklen Themenbereichen" generieren. Das sind Pornografie, Glücksspiel (mit Ausnahme der staatlichen Lotterie), Drogen, Alkohol und Tabak. Außerdem ausgeschlossen ist politische Werbung für Parteien.

Neben der personalisierten Werbung hätten die Nutzer einen weiteren Vorteil, verspricht BT, denn Webwise schütze vor Phishing. Webwise gleiche automatisch jede Website, die ein Nutzer besucht, mit einer ständig aktualisierten Liste von betrügerischen Websites ab. "Die Liste wird von führenden Sicherheitsexperten zusammengestellt und wird auch von Banken und anderen großen Unternehmen genutzt", so BT. Rufe ein Nutzer eine verdächtige Site auf, werde er gewarnt.

Die Anonymität der Surfer bleibe bei Webwise gewahrt, versichert BT. Es würden keine persönlichen Daten der Nutzer gesammelt sowie keine IP-Adressen, Suchwörter oder besuchte Websites gespeichert. Aus dem Nutzerprofil seien keine Rückschlüsse auf die Identität des Nutzers möglich.

Dennoch hat das System Proteste ausgelöst. Das lag unter anderen daran, dass BT in ersten Tests seine Kunden ohne deren Wissen und Zustimmung belauscht hat. Internetpionier Tim Berners-Lee sagte deshalb, er würde seinen Provider wechseln, wenn dieser das Phorm-System einsetzen wolle.

Auch die EU hat sich in die Angelegenheit eingeschaltet. Viviane Reding, EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, hatte im Juli 2008 die britische Regierung aufgefordert, zu dem umstrittenen Werbedienst Stellung zu nehmen. Mitte September 2008 legte die Regierung einen Katalog mit Bedingungen vor, von denen sie die Zulassung des Systems abhängig macht.

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