Telekom-Bespitzelung von Journalisten kein Einzelfall
Staatsanwalt bestätigt Übergriffe auf fünf bis sechs Personen
Die Staatsanwaltschaft hat bestätigt, dass es sich entgegen der Darstellung der Deutschen Telekom bei dem Bespitzelungsskandal nicht um einmalige Ausrutscher gehandelt habe. "Wir wissen inzwischen, dass es kein Einzelfall war", sagte Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel. Und die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.
Die Telekom soll unliebsame Journalisten und ihre Verbindungen zu Konzernaufsichtsräten illegal bespitzelt haben. Nach Medienberichten sollen neben Handyverbindungen auch Bankdaten ausgespäht worden sein. Über die Mobiltelefondaten seien auch Bewegungsprofile der Opfer erstellt worden, so die Vorwürfe. Betroffen waren offenbar mehr Journalisten als bislang bekannt. "Telekom-Beschäftigte haben Telefonate von mehreren Journalisten und Telekom-Mitarbeitern auf der Arbeitsebene verglichen", sagte Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel dem Handelsblatt.
Telekom-Chef René Obermann hatte im Mai 2008 erklärt, er habe nur Kenntnis von einem Fall, bei dem Telefondaten eines Journalisten und eines Aufsichtsrates in den Jahren 2005 und 2006 abgeglichen worden seien. Aus Ermittlerkreisen hat die Zeitung erfahren, dass Telefonate von insgesamt fünf bis sechs Journalisten überprüft wurden.
Der Oberstaatsanwalt will in den nächsten Wochen alle Betroffenen informieren, die dann selbst entscheiden können, ob sie einen Strafantrag wegen Verstoßes gegen das Fernmeldegeheimnis und das Datenschutzgesetz stellen wollen.
"Wir haben noch lange nicht alle Unterlagen gesichtet", so Apostel über die fortlaufenden Ermittlungen. Zudem wurden die Fahnder gegen weitere verdächtige Telekom-Mitarbeiter aktiv, ließen weitere Privatwohnungen durchsuchen und vernahmen neue Zeugen und mutmaßliche Mitwisser. Zu den Beschuldigten gehören Ex-Konzernchef Kai-Uwe Ricke sowie der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Zumwinkel. Beide bestreiten energisch, in die Affäre verwickelt zu sein.
Nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Capital und der Financial Times Deutschland liegt der Staatsanwaltschaft Bonn die E-Mail eines Mitarbeiters der Telekom-Konzernsicherheit vor, in der er einen Kollegen bei T-Mobile anweist, Verbindungsdaten des Capital-Redakteurs Reinhard Kowalewsky bereitzustellen. Auch seien illegal erhobene Telefondaten per E-Mail übertragen worden, obwohl die Konzernzentrale der Telekom und das T-Mobile-Gebäude in Bonn nur einige hundert Meter entfernt liegen.
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