Keine Anklage gegen Apple wegen rückdatierter Aktienoptionen
Zivilrechtliche Verfahren gehen aber weiter
Das US-Justizministerium stellt seine Ermittlungen wegen rückdatierter Aktienoptionen gegen mehrere frühere und amtierende Apple-Manager ein. In der vielbeachteten Affäre, in der auch Konzernchef Steve Jobs in Verdacht geraten war, laufen zivilrechtliche Klagen aber weiter.
Der Elektronikhersteller ist eines der bekanntesten Unternehmen auf einer Liste von 200, die ins Visier der Strafverfolger kamen, weil sie durch das Rückdatieren von Mitarbeiteroptionen deren Wert steigerten und dies nicht öffentlich machten. Im Zentrum der Ermittlungen standen der ehemalige Apple-Finanzchef Fred Anderson und die frühere Konzernanwältin Nancy Heinen. Apple hatte 2006 eingestanden, in der Zeit von 1997 bis 2002 eine Anzahl von 6.428 Optionen neu datiert zu haben.
"Das Justizministerium hat diese Sache nach sehr sorgfältiger Prüfung beendet und sichergestellt, dass gegen niemanden Anklage erhoben wird", sagte Miles Ehrlich, einer der Anwälte von Heinen, Golem.de. "Ich kann das bestätigen."
"Die Regierung hat mich informiert, dass die Akte meiner Mandantin geschlossen wird", sagte Thomas Carlucci, Verteidiger von Wendy Howell, die früher in der Rechtsabteilung Apples tätig war.
Aktienoptionen geben ihrem Besitzer das Recht, zu einem festgelegten Kurs Anteilsscheine eines Unternehmens zu erwerben, um später bei einem höheren Tageskurs Gewinne zu machen. Meistens liegt der Festpreis der Optionen beim Aktienkurs am Tag ihrer Ausstellung. Durch Rückdatierung auf einen Tag, an dem der Aktienkurs besonders niedrig war, machen die Begünstigten sofort Papiergewinne. Die Börsenaufsicht sieht darin Wertpapierbetrug und Insiderhandel.
Anleger klagen daher auch auf 84 Millionen US-Dollar Schadensersatz gegen den iPhone-Hersteller aus dem kalifornischen Cupertino. Die US-Börsenaufsicht SEC (U.S. Securities and Exchange Commission) verklagt zudem die Chefjustiziarin Heinen. Howell hat erklärt, von ihrer früheren Chefin Heinen angestiftet worden zu sein. Exfinanzchef Anderson hatte bereits 2007 illegale Spekulationsgewinne in Höhe von circa 3,6 Millionen US-Dollar an die SEC zurückgegeben. Alle Vorwürfe gegen Jobs, der von Apples ehemaligem Finanzchef belastet wurde, sind seit längerem fallengelassen worden.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Nö, MS muß nichts zurückdatieren, die leben eh in der Vergangenheit.
Die SEC ist keine Kapitalverwaltungsbehörde sondern eine Aufsichtsbehörde http://de...
Das ist in Skandal sondergleichen. Jemand sollte mich beauftragen.
Ich lach mich rund, wie ein Busslenker. Omas Schlüpfer, Blorg!