Verdi reicht Strafanzeige gegen Deutsche Telekom ein
Obermann lehnt persönliche Konsequenzen ab
Im Bespitzelungsskandal bei der Deutschen Telekom bereitet die Arbeitnehmervertretung die juristische Gegenwehr vor: "Wir werden in den nächsten zwei Wochen bei der Staatsanwaltschaft Bonn Strafanzeige gegen die Telekom erstatten", sagte Verdi-Bundesvorstand und Telekom-Vizeaufsichtsratschef Lothar Schröder der Wochenzeitung "Euro am Sonntag".
Die Vorwürfe lauten auf Verstöße gegen das Fernmeldegeheimnis und das Datenschutzrecht, so Schröder. Die Gewerkschaft hatte das juristische Vorgehen bereits Ende Mai 2008 angekündigt. Vertreten lässt sich die Gewerkschaft von der früheren Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin und von Ex-Bundesinnenminister Gerhart Baum.
Die Telekom soll Aufsichtsräte und Journalisten illegal überwacht haben, um herauszufinden, wer vertrauliche Informationen an die Medien weitergegeben habe.
Telekom-Chef René Obermann hat unterdessen einen Rücktritt ausgeschlossen. Zwar stehe er mit dem Konzern zurzeit "mitten im Feuer", habe sich aber persönlich nichts vorzuwerfen, versicherte er dem Spiegel. Dass er im August 2007 die Staatsanwaltschaft über einen ersten Datenmissbrauchsfall nicht sofort unterrichtet habe, sei richtig gewesen. Nach dem "damaligen Kenntnisstand" war dies nicht notwendig. Auch eine Entschuldigung bei den Betroffenen für das "völlig inakzeptable Verhalten der Telekom" sei erst jetzt möglich, so Obermann.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
jeder, der sich in seinen grundrechten verletzt fühlt, kann beim bundesverfassungsgericht...
Verdi hatte insofern Schaden, als sie von der Überwachung auch betroffen waren. Siehe...