Alcatel-Lucent wird Netzwerkbetreiber von Schweizer Sunrise
SBC-Sparte geht an Münchner Industrieholding Aurelius
Der Telekommunikationsausrüster Alcatel-Lucent übernimmt den Betrieb des gesamten Netzwerks des Schweizer Sunrise-Konzerns, eine weitere Sparte wird zudem an eine Münchner Firma verkauft. 520 Beschäftigte, gut ein Viertel der Belegschaft, sind betroffen. Die Gewerkschaft Kommunikation schlägt Alarm.
Wie die Partner Alcatel-Lucent und Sunrise bekanntgaben, beträgt der erwartete Umsatz während der siebenjährigen Laufzeit des Servicevertrages rund 340 Millionen Euro, abhängig vom tatsächlichen Netzausbau. Schlüsselaufgaben wie Netzplanung und Kundenbetreuung werden weiterhin von der Tele-Danmark-Tochter Sunrise wahrgenommen, die die Nummer 2 auf dem Schweizer Markt ist. Die Netzinfrastruktur inklusive aller Telekomsysteme bleibe vollständig in Besitz von Sunrise, hieß es weiter. Die Auslagerung betrifft die Bereiche Netzbau, Betrieb und Wartung von Sunrise. Alle 290 Mitarbeiter würden "zu gleichwertigen Anstellungsbedingungen und im gleichen Großraum oder in der gleichen Region wie bisher beschäftigt", teilt Alcatel-Lucent mit.
Ihren Geschäftsbereich für Inhouse-Kommunikationseinrichtungen, Sunrise Business Communications (SBC), wird die Firma an die Münchner Industrieholding Aurelius verkaufen, wovon weitere 230 Menschen betroffen sind. Die Übergabe ist für den 1. Juli 2008 vorgesehen. SBC hatte Sunrise erst im Mai 2005 für 20,8 Millionen Euro von Ascom erworben, damals noch mit 290 Mitarbeitern.
SBC ist auf Planung, Installation und Integration von Telefonzentralen und internen Datennetzwerken bei Geschäftskunden spezialisiert. Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Über den Verkaufspreis haben die beiden Parteien Stillschweigen vereinbart.
Die Berner Gewerkschaft Kommunikation hat die unverzügliche Aufnahme von Verhandlungen mit Alcatel-Lucent und Aurelius mit dem Ziel gefordert, Garantien für die Arbeitsplätze und die Arbeitsbedingungen zu erhalten. Man sei "über das Ausmaß der anstehenden Restrukturierung sehr beunruhigt", hieß es. Ziel sei die Weiterbeschäftigung aller Betroffenen.
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