Virtuelle Welten sind anders
Podiumsdiskussion über reales Recht für virtuelle Welten
Erfreulich unaufgeregt ist bei einer Podiumsdiskussion, die von der Friedrich-Ebert-Stiftung veranstaltet wurde, über den Rechtsrahmen für virtuelle Welten und Computerspiele debattiert worden. Tenor: Der deutsche Gesetzgeber sollte mehr Laissez-faire walten lassen.
Die eintägige Fachkonferenz zum Thema "Virtuelle Welten - Reales Recht für virtuelle Welten" ist am 28. Mai in Berlin mit einer gut besetzten Podiumsdiskussion zu Ende gegangen. Aus den USA war Viktor Mayer-Schönberger von der Harvard University angereist; aus dem Vereinigten Königreich kam Richard Bartle von der University of Essex; Softwareriese Microsoft entsandte Dorothee Belz, Direktor Law and Corporate Affairs in die Runde; die SPD-Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn vertrat die deutsche Politik und Anwalt Andreas Lober von der Frankfurter Kanzlei SchulteRiesenkampff steuerte Praxisnähe bei. Die Leitung der Diskussion oblag Wolfgang Schulz, Leiter des Hamburger Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung.
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Audio: Reales Recht gilt auch in Virtualität (3:40)
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Virtuelle Welten - "Noch kein Thema oder kein Thema mehr?", fragte Wolfgang Schulz zu Beginn seines Resümees über die vorangegangene Tagung. Für sein Fazit zitierte er den Experten für Computerspiele und virtuelle Welten, Richard Bartle, mit den Worten "Virtuelle Welten sind Kunst und als solche sehr anders!" Als gemeinsamen Nenner der Fachtagungsbeiträge arbeitete Schulz einerseits die Auffassung heraus, dass virtuelle Welten wie Second Life & Co. in Zukunft eine immer größere Rolle spielen werden, auch wenn sie wahrscheinlich anders aussehen als heute. Andererseits herrschten zwischen den Fachleuten größere Meinungsunterschiede, wie stark der Staat sich regulierend in solche virtuellen Welten einmischen sollte.
Viktor Mayer-Schönberger unterstrich die Bedeutung virtueller Welten. Diese "sind die Zukunft menschlicher Kommunikation und des wirtschaftlichen Austauschs". Die heute existierenden virtuellen Welten seien dabei das "Experimentierfeld für die Zukunft" und sollten nicht nur nach ihren wirtschaftlichen Stärken oder Schwächen beurteilt werden. Im Hinblick auf die Regulierungsdiskussion sparte Mayer-Schönberger nicht mit Kritik an den Kontinentaleuropäern. Die Tatsache, dass die in Europa erfolgreichen virtuellen Welten von Unternehmen in den USA oder Großbritannien betrieben werden, sei nicht zuletzt der komplizierten juristischen Situation geschuldet. Dadurch verliere Europa an Einfluss auf die tatsächliche Entwicklung und greife "der Amerikanisierung der Kommunikation unter die Arme". Die Europäer stünden vor der Herausforderung, virtuelle Welten nicht einfach nach alten Vorstellungen zu regulieren, sondern müssten "einen Regulationsrahmen schaffen, der Innovationen fördert".
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SO ein Megamässiges Gelalle hält man ja nicht aus. Die paar Deppen und Vollpfosten die...
So siehts aus, vor allem wird oft kritisiert was man nicht versteht und daraus kann nie...
Das kann ich schon glauben. Microsoft ist eine reine 'me too' Firma. Wenn die nicht...
dann les besser nochmal: Von Monika Griefahn gefragt, was der deutsche Gesetzgeber machen...