Britische IT-Schulbehörde: Neue Beweise gegen MS OOXML
"Fehlende Interoperabilität schadet dem Bildungssystem"
Die britische Becta, IT-Behörde des Bildungs- und Familienministeriums, hat gegenüber der EU-Kommission neue Vorwürfe gegen Microsoft und sein umstrittenes Office-Dateiformat OOXML (Office Open XML) erhoben. Die Verwendung von konkurrierenden Produkten mit dem Büroanwendungspaket Office 2007 werde durch Microsoft behindert, hieß es in einer Stellungnahme, das habe negative Folgen für das Bildungssystem.
Im Januar 2008 hat die EU zwei neue Verfahren gegen Microsoft eröffnet. Dabei wird untersucht, ob Microsoft die Auflagen zur Veröffentlichung von Programmierschnittstellen aus einem früheren Verfahren erfüllt hat.
Zum einen geht die Wettbewerbsbehörde einer Beschwerde des norwegischen Browser-Herstellers Opera nach. Zum anderen geht es um Schnittstellen und Microsoft Office, eine Reihe von Server-Produkten und das .NET Framework. Die Wettbewerbshüter wollen sich nach eigenem Bekunden auf diese Bereiche konzentrieren. Die IT-Experten der Becta betonen nun, dass die EU-Kommission dabei der Frage nachgehen wird, "ob das neue Dateiformat Office Open XML von Microsoft Office mit den Produkten anderer Wettbewerber in ausreichendem Maße kompatibel ist." Dazu habe Becta jetzt neue Beweise vorgelegt.
"Becta geht davon aus, dass mangelnde Interoperabilität die Wahlfreiheit einschränkt. Im Erziehungssystem kann so etwas die Preise hochtreiben und weitere Probleme verursachen, die sich negativ auf die dortigen Planungen auswirken und die digitale Spaltung noch verschärfen", so die Regierungsagentur, die schon öfters Stellung zu Microsofts monopolistischer Produktpolitik und den negativen Folgen für das Bildungssystem bezogen hat.
Becta habe sich erneut mit der Wettbewerbsinstanz der EU getroffen, und "neue Beweise gegen Microsoft" vorgelegt. Zuvor stimmte sich die IT-Agentur mit der britischen Wettbewerbsbehörde Office of Fair Trading (OFT) ab. Becta und OFT hatten bereits im Oktober 2007 zusammen eine Beschwerde gegen Microsoft eingereicht.
Stephen Lucey, Executive Director für Strategic Technologies bei Becta, erklärte der in London erscheinenden Financial Times: "Diese Barrieren schaden dem Bildungsauftrag und den Interessen der Ausbilder, der Lernenden, der Lehrer und Eltern".
Man fühle sich dem "Bildungsauftrag und der Interoperabilität zutiefst verpflichtet", hieß es in einer Microsoft-Stellungnahme zu den Becta-Vorwürfen gegenüber der Zeitung. "Wir glauben, dass mehr und mehr Schulen auf Windows Vista und Office 2007 upgraden, weil sie zunehmend die Vorteile der Technologie erkennen." Microsoft arbeite weiter mit der Becta und der EU-Kommission zusammen.
Der Konzern hatte am 9. Mai 2008 Beschwerde gegen die Rekordstrafe von 899 Millionen Euro in der EU eingelegt. Das Bußgeld erließ die EU-Kommission gegen Microsoft, weil der Konzern Auflagen aus einem Verfahren im Jahr 2004 nicht erfüllt hatte.
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