Microsoft will XP nicht auf jedem Mini-Notebook
US-Berichten zufolge gibt es die Lizenz nur für sehr schwache Ausstattungen
Microsoft will das Betriebssystem Windows XP auch nach dem offiziellen Verkaufsende am 30. Juni 2008 noch anbieten - für besonders günstige Rechner. Doch PC-Hersteller dürfen XP nur für bestimmte Hardware anbieten, vor allem für sehr günstige Mini-Notebooks. Hier schreibt Redmond laut US-Berichten sogar die Hardware-Ausstattung vor.
Eine offizielle Stellungnahme von Microsoft zum Fortbestehen von Windows XP gibt es nicht. Ab dem 1. Juli 2008 soll das Betriebssystem nur noch als Downgrade-Version zusammen mit Windows Vista angeboten werden, wovon einige PC-Hersteller wie beispielsweise Dell auch Gebrauch machen wollen.
Dass XP aber ob seiner moderaten Hardware-Anforderungen gegenüber Vista insbesondere für Mini-Notebooks vom Schlage des Asus Eee-PC interessant ist, gaben bisher auch immer wieder PC-Hersteller an. Auf der CeBIT 2008 war hinter vorgehaltener Hand schon zu hören, man habe sich "mit Microsoft geeinigt", gleiches erklärten Intel-Manager auf dem letzten IDF in Schanghai, und zuletzt auch der deutsche Notebook-Anbieter One.de.
Wie diese "Einigung" aber im Detail aussieht, war bisher nicht in Erfahrung zu bringen. Das wollen nun Journalisten des "IDG News Service" (IDGNS) geschafft haben. Diese Nachrichtenagentur innerhalb des IDG-Konzerns verbreitet ihre Meldungen auf zahlreichen Webseiten und in Print-Magazinen, und so ist der entsprechende Bericht unter anderem bei NetworkWorld zu finden.
IDGNS beruft sich dabei auf Microsoft-Unterlagen, welche der Agentur vorliegen sollen. Demnach soll Microsoft die Bedingungen, unter denen XP noch angeboten wird, erst in der vergangenen Woche an PC-Hersteller verschickt haben. Die neuen Lizenzen beschränken sich dabei ausschließlich auf "Ultra Low-Cost PCs" (ULPCS), und sind nach Industrie- und Schwellenländern unterteilt unterschiedlich teuer.
In China und Indien etwa soll ein "Windows XP Home Edition" 26,- US-Dollar kosten, hierzulande aber 32,- US-Dollar. Auf den günstigeren Preis sind nochmals 10,- US-Dollar Rabatt möglich, wenn der Anbieter des Geräts einem nicht näher bekannten Maketing-Programm von Microsoft für Länder mit geringer PC-Verbreitung teilnimmt. Das deckt sich mit Aussagen von Hardware-Anbietern gegenüber Golem.de auf der CeBIT 2008, nach denen Microsoft die XP-Lizenzen "unter 20,- US-Dollar" anbieten wolle. Offenbar gilt das aber nur unter bestimmten Bedingungen, die für weltweit operierende Unternehmen aber leicht zu erfüllen sind.
Eine XP-Lizenz gibt es laut IDGNS in Zukunft generell nur noch für sehr schwach ausgestattete Geräte: Das Display darf nicht mehr als 10,2 Zoll in der Diagonale messen, die Festplatte nicht größer als 80 GByte sein, und der Hauptspeicher 1 GByte nicht überschreiten. Sogar die Prozessoren soll Microsoft begrenzen: VIAs C7-M ist bis 1,6 GHz genehmigt, und Intels Atom-Prozessoren ebenfalls nur bis 1,6 GHz mit dem Modell N270. Intel hat hier jedoch auch CPUs mit bis zu 1,86 GHz im Programm.
Vor allem durch die Beschränkung auf kleine Bildschirm-Diagonalen dürften die neuen XP-Lizenzen damit für die von Intel auf dem letzten IDF definierte PC-Kategorie der "Nettops" außen vor bleiben. Unter diesem Namen soll sich eine neue Klasse von sehr kleinen und stromsparenden Desktop-Rechnern für einfache Aufgaben entwickeln. So sich die Microsoft-Vorgaben von IDGNS bestätigen, gibt es dafür aber keine XP-Lizenzen mehr - da bleibt nur Linux oder das ungleich teurere Windows Vista.
Dem Bericht zufolge wollen Microsoft und die PC-Hersteller mit den sehr engen Bestimmungen verhindern, dass die Mini-Notebooks das bisherige Geschäft mit größeren Geräten beschädigen. Da aber auch sinnvoll ausgestattete 15,4-Zoll-Geräte samt Windows Vista unter 400,- Euro zu haben sind, ergibt sich der Wettbewerb unter den Rechnern inzwischen nicht mehr durch den Preis, sondern vor allem durch den Formfaktor. Eine Stellungnahme von Microsoft zu den Berichten liegt noch nicht vor.
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Nein. Der EEE PC wird alternativ mit Windows angeboten...
Weil der Export der Windows Daten nach Europa zu teuer ist.
setzt sich für die verbreitung von compilern ein oder was?
Ach wie unkreativ... die "ueberschuessige" Prozessorzeit, wird einfach mittels der...