AMDs 6-Kerner kommt 2009, ein Jahr später 12 Kerne pro CPU
Außer den bisher genannten Prozessoren, die für Server mit mindestens zwei Sockeln gedacht sind, plant AMD natürlich auch neue Single-Socket Opterons. Auf Barcelona folgt hier der nur leicht erweiterte "Budapest", der noch im zweiten Quartal 2008 kommen soll, ein Jahr später dann "Suzuka" in 45 Nanometern mit analog zu Shanghai vergrößerten Caches. Die Codenamen sind im Übrigen nicht durch Zufall so stringent gewählt: Der langjährige Ferrari-Sponsor AMD hat die Kerne nach Städten benannt, in denen es eine Formel-1-Rennstrecke gibt oder gab.
Nicht nach einem Rennkurs, sondern gleich dem Firmensitz von Ferrari ist die für 2010 vorgesehene Serverplattform "Maranello" benannt, auf die AMD offenbar besonders stolz ist. Sie soll nur aus AMD-Bausteinen besehen, die von dem mit ATI eingekauften Chipsatz-Team entwickelt werden. Davor setzt AMD noch auf Chipsätze von Nvidia und Broadcom. Maranello mit seinem HyperTransport-Switch "RD890S", der auch Virtualisierung von I/O-Funktionen wie den Festplatten- und Netzwerkzugriffen beherrscht, ist hier der Star. Zudem beherrscht er auch PCI-Express 2.0, womit AMD auch im lange vernachlässigten Markt der Grafik-Workstations wieder Boden gewinnen könnte.
Neben der erfreulich klaren Roadmap nutzte AMD jedoch auch mit fragwürdigen Diagrammen die Gelegenheit, um die nach eigener Lesart vorhandene Überlegenheit gegenüber Intel darzustellen. Wieder einmal fiel bei der Diskussion um SPEC-Benchmarks, die AMD seit einem Jahr gerne führt, das Wort von "Intels Benchmark-Compiler", den - wie AMD oft betont - kaum jemand für echte Anwendungen einsetzen würde. Mit eigenen Kompilaten mittels des GCC-Compilers ist AMD auf seinen Prozessoren stets schneller.
Normalisierte Benchmarks ohne Werte
In die Nesseln setzte sich AMD dann aber mit Anlauf, als Randy Allen in einem auf 100 Prozent für den Xeon 5440 normierten Diagramm zeigen wollte, wie viel energieeffizienter die Opterons schon mit 65 Nanometern gegen Intels 45-nm-CPUs sein sollen. AMDs Wert hierfür ist die "Average CPU Power" (ACP), welche das Unternehmen im September 2007 ausführlich erklärte. Mit dem Hauptargument, dass Intel-Systeme stets auch viel Strom im Speichercontroller verbrauchen, verglich Allen fröhlich die hauseigene ACP, die sonst kein Chiphersteller verwendet, mit der "Thermal Design Power" (TDP) der Intel-Prozessoren.
Der Opteron 2356 mit 2,3 GHz und einer ACP von 75 Watt schneidet in Allens Diagrammen meist besser ab als ein Xeon E5440 mit 2,83 GHz und 80 Watt TDP. Wie der AMD-Manager auf Nachfragen erklärte, ging es ihm um einen Vergleich der 80-Watt-Klasse. Warum dann nicht der auch mit 80 Watt TDP versehene Xeon E5450 mit 3,0 GHz zum Einsatz kam, blieb ebenso wenig klar wie die tatsächlichen Messwerte, die in der AMD-Präsentation fehlen. Zudem gibt dieses Dokument an, dass nur bei der SPEC eingereichte Benchmarks bis zum 1. April 2008 berücksichtigt wurden, AMDs eigene Zahlen sind noch "Estimates", also vermutlich nicht nur Schätzungen, sondern echte SPEC-Läufe, die aber noch nicht durch das Benchmark-Komitee überprüft wurden und für die nicht alle Optimierungen offengelegt wurden.
Spannend bleibt, ob AMD diese SPEC-Werte nun auch validiert bekommt. Ende 2007 hatte die SPEC alle Werte für den Barcelona-Kern von seiner Webseite gestrichen, weil die darin beschriebenen Systeme nicht den Regeln der SPEC entsprechend drei Monate nach dem Einreichen der Messwerte käuflich zu erwerben waren. Und Intel wird in diesem unsinnigen Rennen um teils handoptimierte synthetische Benchmarks zweifellos zurückschlagen.
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AMDs 6-Kerner kommt 2009, ein Jahr später 12 Kerne pro CPU |
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Ich will 12000 fps bei FarCry im Softwarerendering.
...ich dachte nur an Gras, weil er wie ein Esel rumlief :-) Aber mal Spaß beiseite...
dann geh dich waschen!!! Dein Geruch schwabbert schon Durch die Leitung!
guckst du hier: http://www.computerbase.de/artikel/software/2007...