3Com ernennt neuen CEO - in China
Mit der Verpflichtung Maos unterstreicht 3Com die Bedeutung des chinesischen Marktes für das Unternehmen. Dafür bringt Mao das nötige Knowhow mit: Er spricht fließend Mandarin und Englisch, verfügt über 30 Jahre Erfahrung in der IT- und Telekommunikationsbranche sowie über weitreichende Geschäftskenntisse in Asien. Unter anderem leitete Mao von 1997 bis 2006 das China-Geschäft des Netzausrüsters Nortel. "Bob bringt ein Reihe von Kompetenzen mit, die hervorragend in die gegenwärtigen geschäftlichen Bedürfnisse von 3Com passen" , begrüßte(öffnet im neuen Fenster) der Aufsichtsratsvorsitzende Eric Benhamou die Verpflichtung Maos.
Maos Schreibtisch steht jedoch nicht in 3Coms Hauptsitz in Marlborough im US-Bundesstaat Massachusetts. Stattdessen wird er bei H3C angesiedelt sein. H3C ist ein Joint Venture von 3Com und dem chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei mit Sitz im chinesischen Hangzhou.
Der US-Regierung dürfte diese Wendung kaum gefallen: Sie untersagte kürzlich den Verkauf von 3Com an das amerikanische Investment-Unternehmen Bain Capital und Huawei. Grund des Verbotes waren Sicherheitsbedenken: Die 3Com-Tochter TippingPoint liefert Computersicherheitsysteme an das US-Verteidigungsministerium. Auch das Angebot seitens 3Com, TippingPoint zu verkaufen, konnte die Offiziellen nicht umstimmen.
Die US-Regierung fürchtete, dass China so Einfluss auf die Sicherheitssysteme bekommen könnte. Sie machte das chinesische Militär 2007 für einen Einbruch in das Computersystem des Pentagon verantwortlich. Huawei-Gründer Ren Zhengfei, dem gute Kontakte zur Regierung in Peking nachgesagt werden, ist ein ehemaliger Offizier der chinesischen Volksbefreiungsarmee.
Neben Mao verzeichnet 3Com noch einen zweiten Neuzugang an der Unternehmensspitze: Ronald Sege wird Chief Operating Officer. Sege kommt vom Funknetz-Anbieter Tropos, wo er als CEO fungierte. Er hatte schon zwischen 1989 und 1998 bei 3Com gearbeitet.



