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Handy-TV-Betreiber MFD gibt DMB-Lizenz zurück

"Pilotprojekt in Deutschland beendet". Der Anbieter Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD) hat seine Lizenz für Handy-TV im Digital-Multimedia-Broadcasting-(DMB-)Sendenetz zurückgegeben. Das bestätigte Axel Dürr, Sprecher der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), heute gegenüber Golem.de. "Ja, MFD hat die Lizenzen an die einzelnen Landesmedienanstalten zurückgegeben. Damit ist das in 2006 begonnene DMB-Pilotprojekt in Deutschland beendet" , so Dürr.
/ Achim Sawall
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Dürr erklärte weiter, dass das entsprechende Programmpaket "Watcha" abgeschaltet werde. An Watcha waren auch Pro 7 und Sat1 mit Inhalten beteiligt.

Über die Ursachen könne man nur spekulieren, so Dürr. Watcha sei von Anfang an nicht richtig vermarktet worden. Zudem hätten die Mobilfunkbetreiber seit dem Start betont, dass sie auf den konkurrieren Standard DVB-H setzen würden.

Die Ausstrahlung des kommerziellen Dienstes Watcha werde ab Mai 2008 ausgesetzt. Die Vermarktung wurde bereits eingestellt, ist in einer MFD-Stellungnahme zu lesen. "In Nürnberg, Hamburg und München wurde der kommerzielle Sendebetrieb schon im März zurückgefahren" , heißt es dort weiter. MFD habe sich im Vorfeld mit seinen Vertriebspartnern Debitel, Mobilcom und Simply abgestimmt und geeinigt. Diese hätten ihre Watcha-Vertragskunden bereits informiert.

MFD sei von den Landesmedienanstalten aufgefordert worden, die DMB-Sendelizenzen zu Ende April 2008 zurückzugeben. Ab morgen habe das Unternehmen daher keine Lizenzen mehr und müsse folglich die Übertragung des Watcha-Dienstes einstellen.

Verschiedene Umstände hätten dem MFD zufolge zu einer "mangelnden kommerziellen Perspektive" für mobiles Fernsehen über die Technologie DMB geführt: "Geringe Modellvielfalt auf Seiten der Endgeräteindustrie, mangelnde Akzeptanz seitens der Marktteilnehmer sowie die eindeutige Empfehlung der Europäischen Union für die Technologie DVB-H." Dies habe die Akzeptanz und den weiteren Ausbau eines kommerziellen Dienstes in DMB behindert, so der Betreiber.

In absehbarer Zeit ist laut MFD nicht damit zu rechnen, dass "weitere Frequenzbereiche und damit eine größere Bandbreite für DMB zur Verfügung gestellt wird, mit der das Programmangebot erhöht" werden könne.


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