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Google: Innovationen lassen sich nicht von oben lenken

Google-Chef Eric Schmidt erklärt den Erfolg seines Unternehmens. In einem Interview mit den amerikanische Wirtschaftsmagazin BusinessWeek beschreibt Google-Chef Eric Schmidt die Erfolgsfaktoren des Unternehmens. Dazu gehöre die Orientierung auf den Nutzer und vor allem die besondere Unternehmenskultur bei Google.
/ Werner Pluta
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Es sei die besondere Unternehmenskultur bei Google, die den Unterschied mache, beschrieb CEO Eric Schmidt im Interview mit dem amerikanischen Wirtschaftsmagazin " Business Week(öffnet im neuen Fenster) ". Innovation lasse sich nicht von oben lenken. Man brauche vielmehr die richtigen Rahmenbedingungen - und die sind bei Google offensichtlich anders als bei anderen Unternehmen: "Niemand arbeitet so wie wir."

Innovationen seien etwas, das von kleinen Teams ausgehe. Diese entwickelten eine Idee, die ihren Kollegen und Chefs nicht verständlich sei. Man müsse aber sicherstellen, dass das mittlere Management solche Innovationen nicht verhindere. Google räumt deshalb seinen Mitarbeitern die Möglichkeit ein, 20 Prozent ihrer Arbeitszeit anderen Projekten zu widmen. Ein Angestellter habe das Recht, seinem Vorgesetzten zu sagen, er gebe alles, worauf dieser Anspruch habe: 80 Prozent seiner Arbeitszeit. "Ich glaube, dass dieses Innovationsventil in jedem Unternehmen, das sich mit Technologie beschäftigt, einsetzbar ist" , so Schmidt.

Nach dem Erfolg von Googles Neuentwicklungen gefragt, nennt Schmidt ein einfaches Rezept: "Es geht nur um den Nutzer." Das Unternehmen entwickele nicht, um Inserenten, Zeitungen, Telekommunikationsanbieter oder die Wettbewerber glücklich zu machen. "Wir haben die klare Entscheidung getroffen, dass wir den Nutzer bevorzugen."

Schmidt sieht auch eine Gefahr für die Innovationskraft des Unternehmens: "Ein Problem, dem wir uns gegenübersehen, ist, dass wir Mitarbeiter an vielen Orten haben. Das ist ein Problem, das alle haben, wir aber ganz besonders. Wir haben etwa 50 Niederlassungen." Eine enge Zusammenarbeit sei jedoch wichtig dafür, dass neue Ideen entstehen.

Google setzt dabei durchaus nicht nur auf den Ideenreichtum der eigenen Mitarbeiter. Eine Möglichkeit sei auch, interessante Unternehmen zu kaufen. "Wir mögen das Modell, Unternehmen, die aus kleinen Teams bestehen, zu kaufen. Und ich vermute, dass es mit der vermeintlichen Rezession ein Menge guter Ziele geben wird."

Anpassungschwierigkeiten an den neuen Arbeitgeber Google und seine besondere Unternehmenskultur hat Schmidt dabei noch nicht festgestellt. Im Gegenteil: Normalerweise ließen sich die Leute gern von Google übernehmen. "Das ist immer sehr freundlich. Weil sie die Wahl haben, wählen sie uns."


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