Zweiter Galileo-Satellit gestartet
Tests von Systemen und Bestimmung von Umlaufbahnen
Die europäische Weltraumagentur ESA hat in der Nacht zum Sonntag den zweiten Testsatelliten für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo gestartet. Der Himmelskörper mit dem Namen Giove-B hob am 27. April 2008 um 00.16 Uhr (MESZ) vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur an Bord einer Sojus-Rakete ab.
Der Flug ins All dauerte weniger als vier Stunden: Gegen 3.55 Uhr setzte das Raumfahrzeug seine Nutzlast in einer Höhe von rund 23.200 km ab. Danach klappte der Satellit seine Solarsegel aus, die für die nötige Energie sorgen. Um 5.28 Uhr war er voll einsatzbereit.

Der Satellite Giove-B (Quelle: ESA)
An Bord des Satelliten befinden sich nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mehrere Atomuhren und ein Navigationssignalgenerator. Diese Systeme, die als Schlüsseltechniken für das Galileo-System gelten, sollen nun getestet werden. Wichtig für die Standortbestimmung per Satellit sei, so das DLR, "die hochgenaue Kenntnis der Signallaufzeiten", die "im Zusammenhang mit der Qualität der verwendeten Uhren" stehe. An Bord von Giove-B befinden sich deshalb zwei Rubidium-Atomuhren sowie eine neuartige Wasserstoff-Maser-Uhr (Microwave Amplification by Stimulated Emission of Radiation), die noch genauer ist als die herkömmlichen Atomuhren. Letztere weichen 10 Nanosekunden am Tag ab, der Wasserstoff-Maser hingegen nur um 1 Nanosekunde, erklärt die ESA.
Neben den Tests der Systeme übernimmt der etwa 500 Kilogramm schwere Giove-B ("Galileo In-Orbit Validation Element") noch eine zweite Aufgabe: Er wird die Umlaufbahnen für die 30 Galileo-Satelliten bestimmen und vermessen.
"Mit dem erfolgreichen Start von Giove-B sind wir im Begriff, die Demonstrationsphase von Galileo abzuschließen", sagte ESA-Generaldirektor Jean Jacques Dordain im Kontrollzentrum im italienischen Fucino. Von dort aus steuert ein Team aus Mitarbeitern des italienischen Unternehmens Telespazio und des DLR den Satelliten.
Giove-B ist der zweite Testsatellit für das europäische Satellitennavigationssystem. Sein Vorgänger Giove-A umkreist seit Ende 2005 die Erde, wird aber in den kommenden Monaten abgeschaltet. Unter anderem wegen der hohen Kosten von 5 bis 10 Milliarden Euro sowie Spannungen zwischen den beteiligten Unternehmen ist Galileo nicht unumstritten. Diese Schwierigkeiten haben den Start des Satellitennavigationssystems verzögert: Ursprünglich war der Start für das Jahr 2008 vorgesehen. Inzwischen geht man davon aus, dass Galileo 2013 seinen Betrieb aufnehmen wird.
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Ist aber auch Wasserstof Maser an Bord.
Naja noch ist nicht sicher wie es genau laufen wird. Es waren auch schon gespräche mit...